Kritik an „Grüner Achse“ in Zell
Waidhofen. Die Sinnhaftigkeit von Baumpflanzungen und Straßenverengungen werden von vielen Bewohnern in dem betroffenen Stadtteil angezweifelt.
Im Entwicklungskonzept der Stadt spielt auch das sogenannte „Grüne Netz“ eine bedeutende Rolle. Dabei handelt es sich um bewusst ökologisch gestaltete Verbindungsachsen aus dem urbanen in den Naturraum rund um die Stadt. Ein Teil dieses Netzes ist die „Grüne Achse“, die die Zell vom „Grabner“-Bauern diagonal zur Zeller Hochbrücke hinter der Hauptverkehrsachse hangseitig durchquert und vor allem das alte Bene-Werksareal städtebaulich als neues Stadtquartier erschließen soll.
An der Konzeptionierung, die derzeit im Bereich Arzbergstraße – Vorgartenstraße – Feldstraße umgesetzt wird, wird nun die Kritik immer lauter. In diesem Bereich wurden Bäume gepflanzt, die Straßenbreite deutlich verengt und für Parkflächen Schotterrasen verwendet, um die Bodenversiegelung zu minimieren. In der Kritik wird vor allem die Sinnhaftigkeit von Baumpflanzungen angezweifelt, da in diesem Bereich ohnehin rundherum viel Grün ist. „Warum man hier auf der Zell, wo es Gärten und viel Natur gibt, aufwendig Bäume pflanzt, versteht kaum wer! Wenn die Stadt schon sparen muss, wäre hier genug Möglichkeit“, so der Tenor der Kritik. Auch die Straßenverengung ist Ziel der Kritik, da es dadurch im Kreuzungsbereich Arzbergstraße – Vorgartenstraße – Feldstraße von der Verkehrssicherheit gesehen doch deutlich unübersichtlicher geworden ist. Und bei der Verwendung von Schotterrasen werden bei Regenfällen Verschmutzungen der Fahrbahn und der Gehwege befürchtet.
Der Kritik aus der betroffenen Bevölkerung ist sich Bgm. Werner Krammer durchaus bewusst und kündigt Nachbesserungen an. „Wir wissen um die Problematik Bescheid. Beim Schotterrasen etwa überlegen wir, doch Rasensteine zu verwenden. Die sind ebenso für Regenwasser durchlässig und machen auch ökologisch Sinn, noch dazu, wo die Schotterrasenflächen ein halbes Jahr nicht benutzt werden dürfen.“ Bei den anderen Kritikpunkten bittet der Bürgermeister, sich nicht schon während der Umsetzungsphase ein abschließendes Urteil zu bilden. „Wenn alles einmal angewachsen und grün ist und man sich an die verengten Fahrbahnen gewöhnt haben wird, sieht das dann oft ganz anders aus“, so Krammer auf Rückfrage des „Ybbstalers“.