Kommentar von Herausgeber Leo Lugmayr zur Landesausstellung 2026
Eine beachtliche Veranstaltung richteten am Montagabend der Tourismusverband Moststraße und die NÖ Landesausstellung im Festsaal des Klinikums Mauer aus. Dort, wo 2026 die Landesschau „Wenn die Welt Kopf steht“ das Zusammenspiel von Mensch, Psyche und Gesundheit beleuchten wird, sind Ausstellungen sowie künstlerische, architektonische, geschichtliche und medizinische Zugänge in Ausarbeitung. Weiters werden die Herausforderungen psychischer Erkrankungen und deren Auswirkungen auf Betroffene und Angehörige im Kontext zu seiner außergewöhnlichen Jugendstil-Architektur und besonderen Geschichte thematisiert. Ein Thema, das viel verspricht, aufrütteln wird, Vorurteile revidieren soll und Wissenschaftliches klarzustellen hat.
„Prämierungsgala“ prangte als Titel auf der Einladung der Veranstaltung, die als Fachtagung für Regionspartner ausgerichtet war. Neben der Verleihung von Anerkennungstafeln aus Birnenholz an drei Dutzend Moststraßen-Betriebe stellte die Obfrau der Leader-Region Moststraße und unermüdliche Kämpferin für die Landesausstellung Michaela Hinterholzer einmal mehr die Qualifizierung der Region für die Schau dar. Erwin Klissenbauer, Mastermind der NÖ Landesausstellung und Geschäftsführer von NÖs prominentester Ausstellungslocation Schallaburg, erläuterte in beeindruckender Weise die Zusammenhänge, Abhängigkeiten und Wirkungen der Landesausstellung Mauer.
Ein gleichermaßen beachtlicher wie überraschender Höhepunkt des Abends war die Keynote des Vorsitzenden der Generalversammlung der Mostviertel Tourismus GmbH und Hotelier des Relax Resorts Kothmühle und des „Schlosses an der Eisenstrasse“ Johannes Scheiblauer. So wie Klissenbauer ein realistisches Szenario des Umfangs und der Chancen einer potenten Landesschau in der Region gezeichnet hatte, so schlug Scheiblauer einerseits in dieselbe Kerbe und lotete andererseits in einer mutigen und aufrüttelnden Rede zusätzlich die Herausforderungen eines zukunftsgewandten Tourismus und modernen Gästemanagements aus.
Noch nie hatte man die Frage gehört, „Wie sieht denn der Geschmack des Mostviertels aus?“ oder die Forderung vernommen, „Dinge außergewöhnlich zu tun und gleichzeitig außergewöhnliche Dinge zu tun“. Mit dem Postulat, dass Genuss, Abenteuer und Einzigartigkeit die Standbeine künftiger Gästebindung sein werden, formulierte er einen Weckruf an die Gästeschar. Seine Rede war nichts für Abnicker, sondern ein Stachel im Fleisch jener, die ein „Weiter wie bisher“ vor eine Neuausrichtung stellen wollen. Scheiblauer forderte, dass nur Gäste, die „begeistert von einem neuen Mostviertelbild sind“, für die Rückkehr als Urlauber zu bewegen sein würden. Er forderte, das Spannende, das Neue, das Unerwartete auf dem Tablett zu servieren. Dann könne die Landesausstellung zur Trägerrakete für einen nachhaltigen Tourismus in der Region werden. Es waren Visionen mit Tiefgang und Ausblicke mit Triebkraft, die Scheiblauers Keynote mit Schlüsselerkenntnissen spickten. Dass 2026 eine einzigartige Chance für die Region sein wird, darin haben die drei Tourismus-Pioniere Klissenbauer, Hinterholzer und Scheiblauer recht. Scheiblauers Schlusssatz „Packen wir es an!“ ist nichts hinzuzufügen.

