Die gebürtige Wienerin Barbara Ortner wird mit dem kommenden Schuljahr neue Direktorin an der Musik- und Kunstschule Waidhofen/Ybbstal

Mit 1. August hat Waidhofen nicht nur eine neue Bürgerin, sondern mit ihr eine neue Leiterin der Musik- und Kunstschule, die nach dem tragischen Unfalltod von Christian Blahous interimistisch von Walter Reitbauer geleitet wurde. Bewusst wählte die neue Direktorin als Arbeitsbeginn nicht den Beginn des Schuljahres. „Ich habe mir einen früheren Dienstbeginn gewünscht, um mich einarbeiten zu können, bevor die 67 Lehrerinnen und Lehrer des Instituts auf mich zukommen“, so die Vollblutmusikerin.
Wurzeln im Ybbstal
Waidhofen ist für die künftige Direktorin kein Neuland, im Gegenteil: Sie hat hierher sogar einen besonderen Bezug. Ihre Mutter entstammt der Stummvoll-Dynastie, die über Generationen das Gasthaus „Zum Halbmond“ geführt hat. Die studierte Instrumental- und Gesangspädagogin kennt die Stadt daher seit Kindesbeinen an. „Ich bin der Meinung, es gibt keine Zufälle, alles wird irgendwie gelenkt. Als mein Vater vor einem Jahr verstarb, habe ich von ihm sein Salonorchester Ortner übernommen. Vielleicht hatte er bei meiner Bewerbung zur neuen Musikschulleitung von oben seine Finger im Spiel. Er wäre auf jeden Fall sehr stolz, dass ich jetzt hier ankomme, wo wir alle eine gemeinsame Geschichte haben.“
Ihre musikalische Karriere startete die zweifache Mutter und dreifache Großmutter mit sechs Jahren in der Musikschule Wien, wo sie Violine lernte. Auf das Studium der Instrumental- und Gesangspädagogik mit Schwerpunkt Violine und Hauptfach Stimmbildung am Konservatorium folgten zahlreiche Fortbildungen, die sie dazu prädestinierten, 25 Jahre in NÖ Musikschulen zu unterrichten. Im Anschluss folgten sechs Jahre Tätigkeit beim NÖ Musik- und Kunstschulenmanagement. Aus der Arbeit in dieser Dachorganisation ergab sich auch das gute Verhältnis zu Christian Blahous, dessen Unfalltod Barbara Ortner erschütterte. Auf die Frage, wie sie als Nachfolgerin die Leitung der Musikschule anlegen wird, hat sie eine klare Vorstellung: „Es wird zu Anfang keinerlei Änderungen geben, wir werden im Geiste von Christian ins neue Schuljahr starten, damit alle in Ruhe ihre Arbeit machen können. In weiterer Folge ist mir der Ausbau der Kunstfächer ein großes Anliegen, um sie mit hohem Qualitätsstandard zu etablieren. Ein weiterer Fokus liegt auf der Popularmusik, die ausgezeichnete Lehrer hat und über die man Jugendliche sehr gut abholen kann. Dazu werden wir auch eine Musikschulband gründen. Und über Streicherinitiativen wollen wir den Nachwuchs für das Waidhofner Kammerorchester sichern.“ Mehr zur Person gibt es beim großen „Ybbstaler“-Interview im Herbst.

