Beim ersten Forum „Wirtschaft und Sicherheit“ im NÖ Landhaus versicherten sich Bundesheer, Wirtschaft, Industrie und Politik gegenseitiger Abstimmung und Unterstützung

Die internationale Sicherheitslage erfordert neue Antworten und verstärkte Zusammenarbeit zwischen Politik, Behörden und Wirtschaft. Im Zentrum des ersten Forums „Wirtschaft und Sicherheit“ im NÖ Landhaus stand der Austausch, um NÖ Unternehmen als Zulieferer zu positionieren und die Innovationskraft heimischer Betriebe gezielt in sicherheitsrelevante Projekte einzubinden. Auf Einladung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner kamen am vergangenen Montag Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft in St. Pölten zusammen. Im Mittelpunkt des Forums standen europäische und nationale Initiativen wie der EU-Plan „Readiness 2030“ sowie der österreichische Aufbauplan 2032, die beide milliardenschwere Investitionen in Verteidigung und Sicherheit vorsehen.
Aufrüstung und Standortsicherung
„Europa muss aufrüsten und hier können auch unsere Firmen aus NÖ einen Beitrag leisten. Dadurch können in den kommenden Jahren neue, gut bezahlte Jobs in unserem Bundesland entstehen“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die Verbindung zwischen Verteidigungs- und Wirtschaftspolitik. Europa werde in den nächsten Jahren rund 800 Milliarden Euro in Sicherheit und Verteidigung investieren, die Bundesregierung plant mit dem Aufbauplan 2032 bis zu 20 Milliarden Euro in das Bundesheer zu investieren, erläuterte die Landeshauptfrau: „Davon sollen auch niederösterreichische Firmen profitieren.“ Mikl-Leitner forderte in diesem Zusammenhang gelockerte Export-Bestimmungen für österreichische Firmen, Industriekooperation von Betrieben, die vom Bundesheer Aufträge erhalten wollen, mit heimischen Betrieben und auch eine Verpflichtung für einen Betriebsstandort in Österreich.
„Die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung und die Sicherheitslage führen uns vor Augen: Wir müssen Sicherheit wieder neu lernen und denken. Dazu gehört auch, dass eine starke Wirtschaft ein zentraler Teil der Landesverteidigung ist“, betonte Wolfgang Ecker, Präsident der NÖ Wirtschaftskammer.
Investition ins Heer
Präsident der NÖ Industriellenvereinigung Kari Ochsner ergänzt: „Die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Europas und Österreichs ist eine sicherheitspolitische Realität und gleichzeitig eine wirtschaftliche Chance. Für die Industrie eröffnet sich dabei ein strategisches Zukunftsfeld mit großem Potenzial für Innovation, neue Technologien und hochwertige Produkte. NÖ Militärkommandant Brigadier Georg Härtinger: „In den nächsten Jahren werden in NÖ Kasernen 300 Millionen Euro investiert. So werden etwa alle Standorte energieautark. ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, übernimmt die Rolle der koordinierten Schnittstelle zwischen Landesregierung, Behörden und Wirtschaft. Mikl-Leitner: „Unsere Betriebe haben sehr viel an Know-how, an exzellenten Dienstleistungen und Produkten zu bieten.“

