Veröffentlicht am 9. Mai 2025

Christoph Marcik überzeugt nicht nur als Soldat Schwejk

Die Premiere des Kleinen Salons im Schlosskeller war trotz der tragischen Umstände im Vorfeld ein großartiger Erfolg, der neben vielen Lachern auch sehr zum Nachdenken anregte

V. l.: Sabine Halbwirth, Uschi Nocchieri, Karl Schaupp, Michael Grabner, Christoph Marcik © NoKa

Die Intendantin von „Il Salottino“ und Regisseurin Uschi Nocchieri konnte im ausverkauften Schlosskeller zur Premiere von „Im Gasthaus zum braven Soldaten“ neben zahlreichen Schauspielkollegen der Volksbühne Waidhofen und vom Ulk-Theater aus Ulmerfeld auch Vizebürgermeister Armin Bahr und Kulturstadträtin Gudrun Schindler-Rainbauer begrüßen.

Alleine die Verdichtung des 800-Seiten-Werkes von Jaroslav Hasek auf 27 Seiten, wie es Uschi Nocchiere formidabel gelungen ist, verdient Respekt. Ebenso aber Schauspieler Christoph Marcik, der als Soldat Schwejk gekonnt böhmakelte und damit an den großen Volksschauspieler Fritz Muliar erinnerte. Nicht hoch genug zu bewerten ist Marciks Talent, während der Aufführung in die unterschiedlichsten Rollen zu schlüpfen – vom betrunkenen Feldkurat über den nasel schwadronierenden Oberleutnant bis hin zum begutachtenden Psychiater. Dass er bei der – aus einer anderen Zeit entliehenen – Telefonbuchpolka auch noch gesanglich überzeugte, war ein zusätzliches Highlight dieses Abends.

Zitate von Suttner und teils kuriose Fakten

Unterstützt wurde Marcik auf der Bühne von Sabine Halbwirth, die als Frau Navratil aus Bertha von Suttners Buch „Die Waffen nieder“ zitierte und Fakten aus dem Ersten Weltkrieg überlieferte. Darunter Kurioses wie etwa die Regelung des Damenbesuchs im Feldlager. Musikalisch umrahmt wurde das Stück von Karl Schaupp, der schon für vergangene Produktionen verantwortlich zeichnete. In diesem Jahr war der Pianist doppelt gefordert, musste er kurzfristig aufgrund des unerwarteten Ablebens von Musikschuldirektor Christian Blahous alles neu arrangieren. Die militärische Komponente brachte dabei Michael Grabner auf der Trompete ein. Ein begeistertes Premierenpublikum dankte nach dem Abgesang auf den Krieg, der aktueller nicht sein könnte, mit Standing Ovations.

Dringende Empfehlung: Wer noch keine Karten für die folgenden Aufführungen am 20., 22. und 23. Mai hat, sollte sich zeitnah welche besorgen. Aufgrund des großen Interesses wird am Mittwoch, 28. Mai, eine Zusatzvorstellung eingeschoben. Karten sind erhältlich bei Uschi Nocchieri (Tel. 0676/462 16 62 oder E-Mail uschi.nocchieri@hotmail.com).

Veröffentlicht am 9. Mai 2025

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