Veröffentlicht am 27. Juli 2025

Das Ybbstal am Woodstock der Blasmusik

Ein Festival, von dem man gar nicht mehr nach Hause will und das einem fehlt, sobald man nicht mehr dort ist

„Instrumente hoch!“, heißt es beim Gesamtspiel für an die 20.000 Musikerinnen und Musiker – da steigt auch die gute Laune. © Julian Quirchmair

Das Woodstock der Blasmusik verzaubert. Was 2011 in einem Wald bei Kopfing im Innkreis mit rund 8.000 Besucherinnen und Besuchern begann, hat sich zu einem Megaevent mit 100.000 Gästen entwickelt. Und das in Ort im Innkreis, eine Gemeinde, die sonst eher unauffällig bleibt. Was den einen oder anderen Innviertler vermutlich nicht stört. Das Festivalgelände, die sogenannte Arco Area, ist ein riesiges Areal. Auf diesem Gelände steht das Leitner Gut. Ende Juni wird hier gefeiert, was das Zeug hält. Doch auch unter dem Jahr kann man im Leitner Gut ausgezeichnet Feste feiern. Besonders in der Kammer 5: Drei Hauben von Gault Millau sprechen für sich. Ein kulinarisches Erlebnis für alle, die sich gerne etwas gönnen.

Neue Ideen, jedes Jahr: das Erfolgsrezept

Neue Bühnen, neue Bands, neue Camping- und Caravanplätze. Das Woodstock-Team denkt jedes Jahr weiter. Und genau das macht den Zauber aus. Die begehrtesten Plätze für Camper sind oft innerhalb weniger Minuten ausverkauft. Natürlich sind es auch die großen Namen auf der Bühne, die das Fes­tival so besonders machen. Aber das ist es nicht allein. Es ist dieses Gefühl. Diese besondere Stimmung, die sich über das ganze Gelände legt. Das kann man nicht erklären, das muss man erlebt haben. Wer schon einmal dort war, weiß genau, wovon ich spreche. Man denkt sich vielleicht: „Heuer mach ich eine Pause‘‘. Aber wenn man dann doch hinfährt, will man nicht mehr weg. Das Woodstock der Blasmusik verzaubert. Ob am Campingplatz, bei der „Schpüwiesn“ oder direkt vor den Bühnen – die Stimmung ist durchgehend gut. Es fühlt sich an wie eine riesige Familie, die gemeinsam feiert, tanzt und der Musik lauscht.

Jährlich mit Gruppen und Künstlern aus dem Ybbstal

Bekannte Gruppen wie die Kapelle Josef Menzl, der „Blechhaufen“, die „Kaiser Musikanten“ und die „Fäaschtbänkler“ sind beim Woodstock mit dabei. Aber auch Moderatorinnen, Moderatoren und Musikgruppen aus dem Ybbstal sind jedes Jahr am Start.

Ein mittlerweile fixer Punkt bei den Veranstaltungen des Woodstocks ist die Gruppe „Schnopsidee“. Eine Sammlung aus fünf Ybbstalern und einem Steirer, die ihre Leidenschaft für die alpenländische Volksmusik teilen. Den Blick über den Tellerrand, ja den wagen sie gerne! Man kann eigentlich sagen, sie waren ein kleines bisschen Vorreiter darin, sich in der alpenländischen Volksmusik etwas zu trauen. Es werden allerhand Stilrichtungen durchstöbert, ob Oberkrainer, moderne Arrangements wie Austropop oder mittlerweile sehr viele Eigenkompositionen. Es ist wirklich für jeden etwas dabei.

Eine weitere Gruppe, die sich 2019 gefunden hat, ist die „Köllakuchlmusi“. Fünf Musikanten und eine Musikantin aus dem Ybbstal und der Umgebung, vereint durch ihre Leidenschaft für die alpenländische Volksmusik. Entstanden in der Köllakuchl, bringen sie ihre lebendige Tanzlmusi zu gemütlichen Festen und sorgen für unvergessliche Momente. Ihr Programm wird laufend durch Eigenarrangements und neue Kompositionen erweitert, doch eines bleibt stets gleich: ihre Begeisterung für die Volksmusik und die Freude am Musispün.

Kommentar von Julian Tatzreiter (Tubist der Gruppe):

„Es war einfach unglaublich, dort zu spielen! Eine Stimmung, wie man sie nirgendwo anders findet. Die Leute waren super entspannt und begeistert, sowohl auf dem gesamten Festivalgelände als auch vor den Bühnen. Ein absolut einzigartiges Festival, das alles andere in den Schatten stellt.“

Im Jahr 2010 in Ybbsitz entstanden und der Oberkrainermusik verschrieben haben sich die „Kronwildkrainer“. Es ist manchmal ganz etwas Eigenes, ein unverwechselbarer Oberkrainer Sound, den sie in ihren Eigenkompositionen zum Ausdruck bringen. Neben der Oberkrainermusik finden sich auch Rock, Pop und Tanzmusik in ihrem Repertoire. Dass Freundschaft und Spaß bei den „Kronis“ großgeschrieben werden, merkt man bei ihren Auftritten sofort. Mittlerweile sind sie auch Teil der Woodstock Music Family, dem hauseigenen Musikverlag des Woodstocks der Blasmusik.

Es wird nicht nur musiziert, sondern auch moderiert

Neben bekannten Gesichtern von Servus TV wie Conny Bürgler, Richard Deutinger und vielen anderen, stehen mittlerweile auch drei Personen aus dem Ybbstal auf der Bühne, die das Publikum anheizen und zwischen den musikalischen Darbietungen für Unterhaltung sorgen. Sie sind keine Unbekannten bei uns im Ybbstal und haben sich schon längst einen Namen in der Volks- und Blasmusikszene gemacht.

Petra Humpel

Die Waidhofnerin ist ein wichtiger Bestandteil der alpenländischen Volksmusik im Ybbstal. Sie unterrichtet Steirische Harmonika und leitet das Volksmusikseminar in der Unterleiten. Weiters spielt sie in Gruppen wie den „Blusnknepf“ und der „Sunnwendmusi“. Beim Woodstock der Blasmusik war Petras Platz auf der seit heuer neuen „Schpüwiesn“ – wieder eine neue Idee des Woodstock-Teams. Man bringt Volkstanz, Schuhplattln, Jodelworkshops und Volksmusik auf einen Platz. Eine perfekte Bühne für die neue Moderatorin am Woodstock der Blasmusik.

Kommentar von Petra Humpel zum WDB:

‚,In den letzten Jahren war ich immer als Musikantin am Woodstock der Blasmusik. Heuer moderierte ich die Stage ‚Schpüwiesn‘, ein unfassbares Erlebnis. Tausende begeisterte Blasmusikfans aus den verschiedensten Ländern, die miteinander die Blasmusik feiern. Es war unglaublich zu beobachten, wie die Blas- und Volksmusik angesagt ist bei Jung und Alt. Das Genre hat gerade durch Festivals wie Woodstock der Blasmusik einen enormen Aufschwung bekommen. Ich freu mich heute schon aufs Woodstock der Blasmusik 2026!“

Sandra Latschbacher, Petra Humpel und Margit Stockinger am Woodstock der Blasmusik zVg

Johannes „Tschuxi“ Wagner

Wie man vielleicht durch den einen oder anderen Auftritt der „Kronwildkrainer“ weiß, und ich kann aus Erfahrung sprechen, ich stehe ja neben ihm, ist Johannes Wagner eine Moderationsmaschine. Johannes Wagner unterrichtet ebenfalls in den Musikschulen des Ybbstals und darüber hinaus. Der studierte Musiklehrer spielt in Formationen wie den „Kronwildkrainern“, den „MegaMusikanten“, der „Ybbstaler Böhmischen“ und ist Kapellmeister der TMK Konradsheim. Am Woodstock der Blasmusik durfte er auf verschiedenen Bühnen die Menge anheizen und zum Kochen bringen. Er ist mittlerweile ein Moderationsfixpunkt am Woodstock der Blasmusik.

Kommentar von Johannes Wagner:

„Das Woodstock der Blasmusik ist immer wieder ein großartiges Erlebnis. Die Volks- und Blasmusik vereint so viele Menschen von jung bis jung geblieben und steckt uns immer wieder aufs Neue an. Wer noch nie beim WDB war – ist selber Schuld.“

Johannes „Tschuxi“ Wagner © Johannes Wagner

Manfred Hirtenlehner

Der Kapellmeister der Stadtmusikkapelle Waidhofen an der Ybbs ist nicht nur Moderator bei verschiedenen Woodstock-Veranstaltungen. Er ist auch Musiker, Dirigent sowie Komponist und Arrangeur beim Musikverlag Woodstock Music. Außerdem gibt er Dirigierunterricht an der Woodstock Academy. Als Musiker ist er unter anderem mit Gruppen wie „SiSN“ und „Egeranka“ aktiv. Beim Woodstock der Blasmusik übernimmt er eine der wichtigsten Aufgaben: Er dirigiert das große Gesamtspiel und gibt dabei rund 20.000 Musikerinnen und Musikern den Takt vor. Dieses gemeinsame Musizieren ist jedes Jahr ein besonderes Erlebnis. Die Stücke dafür werden im Vorfeld durch eine Abstimmung festgelegt. Heuer waren unter anderem ‚,Eine letzte Runde‘‘ von Markus Nentwich, ‚,Ein Leben lang‘‘ von den „Fäaschtbänklern“ und ‚,Die Böhmische Liebe‘‘ von Matthias Rauch dabei. Diese Werke wurden dann von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gemeinsam gespielt.

Kommentar Manfred Hirtenlehner:

„Woodstock ist jedes Jahr wieder wie ein großes Familientreffen. Der gemeinsame Nenner ‚Blasmusik‘ zeigt hier auf schönste Art und Weise, was es heißt, dass Musik verbindet.“

Euer Lukas Lengauer

Tausende begeisterte Blasmusikfans feiern jedes Jahr aufs Neue beim Woodstock. © Jakob Zeller
Manfred Burian und Raphael Stöger aus Wolfsbach zVg
Veröffentlicht am 27. Juli 2025

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