Die Petition zum Erhalt des Notarztstützpunktes zähle bereits über 10.000 Unterschriften.

Am vergangenen Montag gab Alfred Lichtenschopf, Initiator von „Herzalarm“, bekannt, die Petition zum Erhalt des Notarztstützpunktes zähle bereits über 10.000 Unterschriften, die analogen Unterschriften der umliegenden Gemeinden nicht mitgerechnet.
Wie wichtig der Verbleib des Notarztstützpunkts in Waidhofen ist, erzählt die Krankengeschichte von Helga Heinl. Die Waidhofnerin wurde am 24. September 2021 von ihrem Mann nicht ansprechbar, auf der Toilette liegend aufgefunden. Der sofort von der Tochter alarmierte Notarzt traf nur wenige Minuten später ein, stabilisierte die damals 64-Jährige für den Transport und rettete ihr damit das Leben. In Amstetten eingetroffen, diagnostizierte man eine schwere Gehirnblutung und flog die Patientin nach Linz. „Dass ich überhaupt noch lebe und keine Folgeschäden erlitten habe, ist einzig das Verdienst des innerhalb weniger Minuten eingetroffenen Notarztes“, so Helga Heinl. Ob ein Notfallsanitäter mit Zusatzausbildung auch ihr Leben hätte retten können, kann sie nicht beantworten: „Ich kann nur sagen, hätte der Notarzt aus Amstetten anfahren müssen, wäre es für mich zu spät gewesen. Und auf noch etwas möchte ich hinweisen: Ich selbst habe ja nichts vom Einsatz mitbekommen, aber für meine Familie, die alles mit ansehen musste, war es eine große Erleichterung, als der Notarzt eingetroffen ist und mir geholfen hat.“
Tragischer Tod eines 19-Jährigen
Ein tragischer Vorfall erschüttert die steirische Region Eisenstraße, wie die Kronen-Zeitung am Donnerstag der Vorwoche berichtete: Ein 19-jähriger Ungar klagte als Beifahrer in einem Pkw, auf dem Weg von Altenmarkt nach Admont, plötzlich über Übelkeit. Der Fahrer hielt an, der junge Mann stieg aus – und brach zusammen. Obwohl umgehend die Rettungskette aktiviert wurde, traf erst nach mehr als 40 Minuten das Notarztteam am Standort am Buchauer Sattel in St. Gallen ein. Ursache für die Verzögerung war das schlechte Wetter: Der Hubschrauber konnte zwar starten, jedoch nicht landen. Für den jungen Mann kam jede Hilfe zu spät, er verstarb vermutlich an einem Herz-Kreislauf-Versagen.
Im gesamten Bezirk Liezen gibt es nur drei Notarztstützpunkte – in Rottenmann, Schladming und Bad Aussee. Weshalb die Region bis St. Gallen bundeslandübergreifend vom Notarztstützpunkt Waidhofen mitbetreut wird. Eine Schließung dieses Standortes würde daher die notfallmedizinische Versorgung der steirischen Eisenstraße zusätzlich verschärfen.
Jetzt helfen nur noch Unterschriften
Mit einer Unterschriftenaktion versucht die Bevölkerung des Ybbstals und der Umgebung, diese im Rahmen des Gesundheitspakts 2040+ geplante Maßnahme zu verhindern. An den beiden kommenden Freitagen hat man am Wochenmarkt am Stand von „Herzalarm“ noch die Möglichkeit zu unterzeichnen. Jederzeit kann man die Petition online auf www.waidhofen.at oder aufstehen.at unterstützen.

