Veröffentlicht am 27. Juni 2025

Die Forster Energiezentrale in St. Peter/Au geht in Betrieb

Pulverbeschichtung mit Ökoenergie reduziert den Einsatz fossiler Brennstoffe gegen null

Das Projektteam bei der Inbetriebnahme der neuen Energiezentrale. V. l.: Paul Steger, Andreas Grader, Thomas Prantner, Silvia Killinger, Pamela Forster, Günter Bachbauer, Karl Schoisswohl. © Forster Verkehrs- und Werbetechnik GmbH

Mit der Inbetriebnahme der neuen Energiezentrale am Betriebsstandort St. Peter/Au im Juni macht die Unternehmensgruppe Forster einen bedeutenden Schritt in Richtung klimafreundliche und zukunftssichere Energieversorgung. Auf diesem Weg wird der Einsatz fossiler Brennstoffe (Gas) am Standort gegen null reduziert.

Warum eine neue Energiezentrale?

Der hohe Energiebedarf im Werk in St. Peter/Au war seit jeher ein zentraler Faktor im täglichen Betrieb. Eine umfassende Analyse ergab, dass rund zwei Drittel des gesamten Gasverbrauchs allein auf den Prozess der Pulverbeschichtung entfallen. Pulverbeschichtet werden unter anderem Bauteile für Lärmschutzelemente und Regalsysteme – Produkte, die durch diese Veredelung besonders widerstandsfähig gegen Korrosion werden.

Biomasse statt Erdgas

Kernstück der neuen Anlage ist ein maßgeschneiderter Biomassekessel mit Thermoölerhitzer, der mit regionalem Hackgut befeuert wird. Die gewonnene Prozesswärme ersetzt die bisherigen gasbetriebenen Anlagen nahezu vollständig. Zusätzlich wird die entstehende Abwärme effizient genutzt – etwa für die Raumheizung und die Warmwasserbereitung.

Die Besonderheit: Biomasse-Thermoölkessel werden üblicherweise erst ab einer Leistung von fünf Megawatt eingesetzt. Für den Bedarf bei Forster (1,4 Megawatt) wurde daher eine innovative Speziallösung entwickelt – ein technisches Unikat, das die hohe Ingenieurskompetenz im Unternehmen unterstreicht. Finanziert wird das Projekt zu großen Teilen aus Eigenmitteln sowie mit Unterstützung der Europäischen Union – NextGenerationEU.

Nachhaltige Reduktion von CO2-Emissionen

Basierend auf dem durchschnittlichen Erdgasverbrauch der vergangenen zehn Jahre (rund 5,6 GWh pro Jahr) ergeben sich durch die Umstellung auf Biomasse beeindruckende Einsparpotenziale:

  • 85 % weniger CO₂-Emissionen
  • 11.261 Tonnen CO₂-Ein­sparung über zehn Jahre

Diese Werte werden nicht nur prognostiziert, sondern durch ein detailliertes Monitoringkonzept transparent nachgewiesen.

Umfassende Nachhaltigkeitsstrategie

Der Bau der neuen Energiezentrale ist ein zentraler Bestandteil der umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie, die bereits seit vielen Jahren konsequent verfolgt und umgesetzt wird. So wurde Forster als eines der ersten Unternehmen von TÜV NORD Austria gemäß dessen Standard TN-CC 020 zertifiziert und ist seit November 2024 klimaneutral.

Nominiert für den TRIGOS NÖ 2025

Das innovative Pilotprojekt „Energieintensiver Prozess der chromfreien Vorbehandlung und der Pulverbeschichtung ohne fossile Energieträger“ wurde in der Kategorie „Klimaschutz“ für den TRIGOS NÖ 2025 nominiert, Österreichs renommierteste Auszeichnung für verantwortungsvolles Wirtschaften – bereits die Nominierung ist eine bedeutende Auszeichnung und unterstreicht die Innovationskraft und den Nachhaltigkeitsanspruch dieses Projekts.

Veröffentlicht am 27. Juni 2025

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