Veröffentlicht am 20. September 2024

Ein Danke an die Feuerwehren

Kommentar von Herausgeber Leo Lugmayr

Viele Menschen in der Region und in ganz Nieder­österreich haben in den vergangenen Nächten – insbesondere am Wochenende – nicht gut geschlafen. Viele deswegen, weil sie wussten, dass ihr Haus, ihre Wohnung oder ihr Hof in jener Zone liegt, die, wenn Starkregen auftritt, von Hochwasser heimgesucht werden kann. Andere haben schlecht geschlafen, weil sie wussten, dass bei massiven Regenfällen Sturzbäche oder Muren in Richtung ihres Zuhauses abgehen könnten. Manche haben auch deswegen unruhig geschlafen, weil sie Nachbarn, Verwandte oder Bekannte in Gefahrenzonen wussten. Wieder andere haben nicht tief geschlafen, weil sie mit einem Ohr beim Mobiltelefon waren, dessen Klingeln sie für den Einsatz bei der Feuerwehr alarmieren würde.

Und dann gab es noch jene, die am Wochenende fast gar nichts geschlafen haben, weil sie mit der Feuerwehr im Dienst unterwegs waren, um an neuralgischen Stellen an Bächen und Flüssen nach Verklausungen Ausschau zu halten, um Sandsäcke zu füllen, um mobilen Hochwasserschutz aufzubauen, um Keller auszupumpen oder um Straßen zu sichern. Ich habe am Sonntag zu Mittag die dunklen Ringe um die Augen der Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen gesehen, als sie nach vielen Stunden des Einsatzes im Feuerwehrhaus mit ihrem Kommando ihre Pizzamahlzeit aus Pappkartonschachteln einnahmen.
Man sagt im Rückblick so leicht: Bei diesem Hochwasser ist die Region mit einem blauen Auge davongekommen! Aber dass nicht mehr passiert ist, das hat viele Ursachen! So haben die Gemeinden, das Land NÖ und der Staat in den vergangenen Jahren in vielerlei Hinsicht ihre Hausaufgaben gemacht: beim Flussbau, beim Lawinenverbau, beim Zivilschutz und bei der Ausrüstung der Feuerwehren.

Man sagt so leicht: Ehrenamt. Man bedenkt zu wenig, was bei der Verwirklichung von Ehrenamt alles nötig ist: Ausbildung, Training, Wartung, Organisation. Wenn es darauf ankommt, stehen allein im Ybbstal zwischen Amstetten und Hollenstein rund 1.000 Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen bereit, um ehrenamtlich und unentgeltlich zu helfen und zu schützen.

Deren Arbeit war in den vergangenen Tagen nur deswegen so wirksam, weil unsere Feuerwehren auch entsprechend gut ausgerüstet sind. Daran werden die Gemeindevertreter bei der nächsten Jahreshauptversammlung ihrer Feuerwehr wohl denken müssen und auch dann, wenn es um die Finanzierung von Einsatzfahrzeugen und Ausrüstung geht. Denn bei der Unterstützung der Feuerwehren zu sparen, wäre am falschen Platz gespart.

Das hat man am Hochwasser-Wochenende wieder einmal deutlich gesehen.
Jedenfalls ist es Zeit, Danke zu sagen, Danke an die vielen Feuerwehrleute, die Polizei, das Bundesheer, an die unterstützenden Betriebe und Privatpersonen und an jene, die in den Gemeinden Verantwortung tragen bis hinauf zu den Bürgermeisterinnen und Bürgermeis­tern.

Danke dafür, dass sie mehr tun, als sie müssten. Denn das ist mit der Grund, dass wir diesmal mit einem blauen Auge davongekommen sind. Danke!

Veröffentlicht am 20. September 2024

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