
Am 5. Februar starb Adolf Bläumauer in seinem 85. Lebensjahr. Mit ihm verliert die Stadt nicht nur einen engagierten Mann der Nachtwächterführungen, sondern auch einen großen Kenner der Waidhofner Alltagsgeschichte.
Eine Stimme der Stadt ist am 5. Februar in aller Stille verstummt. Adolf Bläumauer, seines Zeichens einer der am längsten dienenden „Nachtwächter“, entschlief friedlich im Kreise seiner Familie in seinem 85. Lebensjahr. Damit ist ein Mann aus der Waidhofner Öffentlichkeit gegangen, dem wohl jeder Bürger und jede Bürgerin und vor allem Besucher der Stadt in den vergangenen Jahrzehnten schon einmal, meist sogar in Ausübung seines Amtes, begegnet ist.
In ruhigen Schritten führte er seine Hunderten Gruppen durch die Innenstadt und gab dabei interessante Einblicke in die Stadtgeschichte, wenn er etwa den herrlichen Arkadeninnenhof am Oberen Stadtplatz, den Gerharthof, als ein herausragendes Beispiel für den architektonisch umgesetzten Wohlstand seines einstigen Bauherrn pries und ihn als schönsten und stilechtesten gotischen Innenhof Waidhofens erläuterte. Mit viel Hintergrundwissen, in das er unter dem Motto „Was nicht im Prospekt steht“ unterhaltsame Anekdoten einzuflechten verstand, gab er Einblicke in die bekannte, aber auch vielfach unbekannte Geschichte der Stadt und in deren mittelalterliches und neuzeitliches Leben. Geschätzt war er dabei auch für seinen subtilen Humor, mit dem er seine Nachtwächterführungen in unterhaltsame Nachtwanderungen umzuwandeln verstand.
Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 21. Februar, um 13.00 Uhr in der Aufbahrungshalle am Friedhof Zell statt.