Erntedankfest und Verabschiedung von Moderator Martin Talnagi in St. Leonhard

Das Motto, unter dem der vergangene Sonntag, 29. September, in St. Leonhard stand, war ganz deutlich an der bunten Dekoration am Altar in der Pfarrkirche zu lesen: „Danke“ stand dort in großen, aus Kastanien gelegten Buchstaben. Und das bezog sich nicht allein auf das Erntedankfest, zu dem man sich bei der Florianikapelle versammelt hatte.
Hier segnete Moderator Martin Talnagi die Erntekrone und zog anschließend gemeinsam mit der Trachtenmusikkapelle, der Landjugend, den Ministranten und der Pfarrgemeinde in die Kirche, wo die hl. Messe vom Jugend- und Kirchenchor musikalisch umrahmt wurde. Erst gegen Ende des Gottesdienstes wurde dann deutlich, auf wen sich dieses Danke noch bezog – nämlich auf Moderator Martin Talnagi. Nach neun Jahren, die er St. Leonhard seelsorgerisch betreut hat, wendet er sich nun einer anderen Gemeinde zu und feierte mit dem Erntedankfest die letzte heilige Messe mit den Leonhardern. Das nutzte Veronika Schachinger, um sich im Namen der Ministranten-Leitung und der Ministranten selbst zu bedanken. „Wir blicken auf eine schöne und amüsante Zeit zurück. Danke für unkomplizierte Proben und lustige Ausflüge – durch deine gute Laune und deine Wertschätzung hast du die gemeinsame Arbeit leicht gemacht.“ So übergaben die Ministranten viele gute Wünsche in Form von Merci-Schokolade und da „Pfarrer Martin“ Süßem nur schwer widerstehen kann, durfte auch eine riesige Tafel Schokolade nicht fehlen.
Anschließend fand Pfarrgemeinderatsobmann Stefan Fischer amüsante, aber nichtsdestoweniger berührende Worte, um Danke zu sagen. „Seit 2015 warst du bei uns und in dieser Zeit haben wir dich mit deiner ruhigen und besonnenen Art schätzen gelernt“, so der PGR-Obmann, der auch erklärte, dass im Pfarrgemeinde- und Pfarrkirchenrat lange darüber diskutiert worden war, wie man sich für diese Zeit bedanken sollte. Schließlich nahm eine ganz besondere Idee Gestalt an: In Form eines Geschenkkorbs hatten die Pfarrgemeinderatsmitglieder gute Wünsche sowie Anekdoten und Erinnerungen an die Zeit mit Moderator Talnagi verpackt. Sei es Schokolade, die es nach jeder Messe für die Ministranten gab und von der er sich auch gern selbst ein Stück genehmigte, die Flasche Puntigamer-Bier oder Wein, zu der er gerne eingeladen hat, ein Paar selbst gestrickter Socken, damit er im tiefsten Waldviertel, wohin es ihn nun verschlägt, keine kalten Füße bekommt, ein Fotobuch oder eine Uhr, damit er nicht zu spät kommt. Der sichtlich gerührte Pfarrer bedankte sich seinerseits bei allen und wünschte, dass der neue Pfarrer und die Kapläne ebenso mit offenen Herzen aufgenommen werden wie er.
Dankbar konnte man schließlich auch dem Pfarrgemeinderat sein, der am Dorfplatz und in einem Teil des Vereinsheims – die üblichen Räumlichkeiten wurden für die Nationalratswahl benötigt – zum Pfarrfest einlud. Bei kühlem, aber sonnigem Wetter spielte die Trachtenmusikkapelle zum Frühschoppen auf. Dazu passten dann auch gut die Dinge, die man laut der Predigt vom Garten und der damit einhergehenden Ernte lernen kann: Geduld (bis die Sonne wieder den Rücken wärmte), Dankbarkeit (für die vergangenen neun Jahre mit Moderator Martin Talnagi) und Sorglosigkeit (einfach den Tag genießen).



