Veröffentlicht am 13. April 2025

Grandioser Auftakt zum Klangraum

Mit Weltstar Günther Groissböck und Julius Drake am Klavier gelang Intendant Thomas Bieber ein fulminanter Start in die Klangraumserie

Ein kongeniales Paar: Julius Drake (l.) und Günther Groissböck

Das Heimspiel einer weltweit gefeierten Sängergröße hat an und für sich bereits etwas ganz Besonderes. Wenn es sich dabei – wie im Fall von Günther Groissböck – um einen Sohn der Stadt handelt, der recht regelmäßig zu Verwandtschaft, Freunden und Sport nach Waidhofen zurückkehrt, auch wenn er längst in die Schweiz übersiedelt ist, dann ist der Saal rasch ausverkauft, selbst wenn man dazu vorsorglich das geräumige Schlosscenter gewählt hat.

Und es zahlte sich aus, waren die Bewunderer der Groissböck-Gesangskunst allesamt überzeugt. Mit Liedern von Franz Schubert, Carl Loewe, Richard Strauss und Gustav Mahler hatte Bass Groissböck abwechslungsreiches und in der Stimmung viel schweres Repertoire gewählt, das er mit bewundernswerter Virtuosität dem Publikum präsentierte. Groissböck zählt zu den bedeutendsten Bässen der Welt und hat neben seinen Auftritten in den großen internationalen Opernhäusern ein Faible für den Liedgesang. Mit geradezu atemberaubender Ausdruckskraft erweckte er auch im Klangraum-Konzert seine Charaktere zum Leben.
Auch wenn man bei Groissböcks Liederabenden stets hochkarätige Klavierbegleitungen gewohnt ist, so übertraf Julius Drake in dieser Rolle alle Erwartungen. Man spürte und erlebte: Julius Drake lebt für das Kunstlied. Er genießt international den Ruf als einer der besten Instrumentalisten seines Fachs. Zusammen nahmen sie das Publikum mit auf eine Reise, die mit Schuberts „Prome­theus“ begann und in Mahlers „Urlicht“ endete.

Das Publikum war begeistert und gab mit Applaus nicht nach, bis sich Groissböck doch zu einer Zugabe erweichen ließ. „Es ist nach so einem Programm nicht leicht, eine Zugabe zu finden“, gestand der Meister dem Publikum. Mit dem 1817 von Franz Schubert komponierten Lied „An die Musik“ („Du holde Kunst“) fand er doch einen Weg, das Publikum aus der Schwere des Programms in die Leichtigkeit des Abends zurückzugeleiten. In dieser Leichtigkeit feierte man dann auch Julius Drakes Geburtstag, der just zum Konzerttermin ein Jahr voll machte, mit einer Torte („Schoko-Brownie-Tarte“) aus der Konditorei Ma­t­thias Krenn.

Im Publikum fanden sich Schulkolleginnen, ehemalige Lehrer, Freunde aus Jugendzeiten und Bewunderer dieses Sohnes der Stadt, darüber hinaus zahlreiche Gäste aus Oberösterreich und Wien, die sich den Gesangsabend nicht entgehen lassen wollten; sind doch für Groissböcks Liederabende in den Musikmetropolen der Welt meist überhaupt nur sehr schwer Karten zu bekommen.

Überraschung für den Pianisten Julius Drake (2. v. l.): Günther Groissböck, Matthias Krenn und Klangraum-Intendant Thomas Bieber (v. l.) gratulierten mit einer „Schoko-Brownie-Tarte“ zu dessen Geburtstag.
Veröffentlicht am 13. April 2025

Artikel teilen
Seite
teilen
Seite
teilen
Seite
teilen
Seite
teilen
Seite
teilen
Seite
teilen
Seite
teilen

Mehr zu diesen Themen:

Nach oben scrollen