Veröffentlicht am 1. November 2024

Großeinsatz im Gymnasium und in der Mittelschule

Die beiden Schulen mussten evakuiert werden. © NoKa

Für mehrere Stunden wurden am Mittwoch der Vorwoche das Waid­hofner Bundesrealgymnasium und die Wirtschaftsmittelschule evakuiert. Der Grund war, dass man bei einer Routineüberprüfung in einem Abfallentsorgungsbehältnis eine hochexplosive Chemikalie gefunden hat

Am Mittwoch, 23. Oktober, wurden das Waidhofner Bundes­realgymnasium (BRG) und die Wirtschafts- und Musikmittelschule evakuiert. Es wurde in Restbeständen eines Chemiesaales bei einer Überprüfung von Abfall­entsorgungsbehältnissen Pikrinsäure entdeckt. Dabei handelt es sich um einen brennbaren Stoff, dessen Dämpfe gesundheitliche Schäden hervorrufen können. In kristalliner Form wird der Stoff regulär in Wasser gelagert. Trocknet diese jedoch aus, so ist die Säure hoch explosiv. Erschütterungen oder das Aufschrauben eines Behälters können ausreichen, um eine Explosion auszulösen.

Aufgrund der Explosionsgefahr wurden die beiden Schulgebäude sofort evakuiert. Zehn Mann der Freiwilligen Feuerwehr Waidhofen-Stadt brachten alle 436 anwesenden Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerschaft aus dem Gebäude in Sicherheit. Für weitere Maßnahmen wurden der Schadstoffberatungsdienst des NÖ Landesfeuerwehrverbandes, Entschärfungsdienst des Innenministeriums und der Landeschemiker zum Einsatz hinzugezogen.

Mit der Chemielehrerin des BRGs, die die Chemikalien in ihrem Chemiesaal entdeckt hatte, wurde die Erkundung durchgeführt. Es wurden insgesamt fünf Flaschen mit Pikrinsäure, bei denen sich in zwei die Säure bereits kristallin ausgebildet hatte, gefunden. Weitere zwei Flaschen enthielten Pikrinsäure in zähflüssigem, pastenförmig-gallertartigem Zustand. Mit einem Spezialroboter wurden die Flaschen geöffnet, die Gewinde geputzt und die Säure mit Äthanol verflüssigt und in der Folge sachkundig entsorgt.

Der Schillerpark blieb nach dem vierstündigen Einsatz der Feuerwehr gesperrt, der Betrieb der Waidhofner Stadtbahn wurde vor­übergehend eingestellt.

Nach Entsorgung der Chemikalie durch den Entschärfungsdienst des Innenministeriums konnte der Unterricht in den Klassen fortgeführt werden, soweit die Schülerinnen und Schüler nicht schon zu entlassen waren.

Einen Tag davor in Mödling

Tags zuvor, also am Dienstagmorgen, wurde die explosive Pikrinsäure in der HTL Mödling entdeckt. Hier mussten rund 200 Schüler evakuiert werden.
Weitere Fälle gab es vor knapp einem Jahr auch im Waldviertel. Der Fund ausgetrockneter Pikrinsäure hatte im November 2023 die Evakuierung der Mittelschule Groß-Siegharts und wenige Tage später der Neuen Mittelschule in Bad Großpertholz notwendig gemacht.

Veröffentlicht am 1. November 2024

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