Am Samstagabend und Sonntagnachmittag füllten das Waidhofner Kammerorchester und die Cantores Dei Allhartsberg die Basilika Sonntagberg jeweils bis auf den letzten Platz

Der wohl prächtigste Konzertraum der Region – und gleichzeitig auch der akustisch anspruchsvollste – ist die barocke Basilika am Sonntagberg. Zu Beginn des vom Waidhofner Kammerorchester und dem Chor Cantores Dei Allhartsberg gestalteten Herbstkonzerts ließ Pfarrer Superior Pater Franz Hörmann die Geschichte der aktuellen Renovierung der Basilika Revue passieren, „eine Renovierung, die vor zehn Jahren von Wolfgang Sobotka initiiert wurde und die 2025 mit der Renovierung des Hochaltars, der Krönung unserer Kirche, abgeschlossen sein wird“, wie Pater Franz es in seinem Prolog ausdrückte.
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka war es auch einmal mehr, der die beiden Ensembles für die Aufführung von zwei epochalen Werken zusammengeführt und verwoben hat. Mit Carl Maria von Webers „Missa sancta“ Nr. 2, der sogenannten „Jubelmesse“, widmete man sich einem Werk, das der Komponist für König Friedrich August von Sachsen und seine Gemahlin Königin Maria Amalia Augusta zur Feier der goldenen Hochzeit verfasst hatte. Seither betrachtet man diese Messe, die sich in barocken Kirchenräumen besonders prächtig entfaltet und zur Geltung bringt, als höchst passend für Hochfeste und große Feierlichkeiten. Das gelang Wolfgang Sobotka mit dem Orchester und dem Chor unter Leitung von Anita Auer in hoher Präzision und opulenter Festlichkeit.
Das einzigartige „Te deum“ des Jahresregenten Anton Bruckner stand als zweites Werk auf dem Programm. Das Gebet „Te deum“ nahm ab der Barockzeit eine wichtige Funktion in der höfischen Repräsentation ein. Ihm widmeten viele Komponisten Bearbeitungen. Eine der populärsten ist jene von Anton Bruckner, dem sich Kammerorchester und Cantores Dei bereits 2003 gewidmet hatten. Heuer erwies sich die Gemeinsamkeit von Orchester, Chor und den vier Solisten als besonders gelungen.
Solistinnen und Solisten begeisterten
Als strahlende Sopranistin begeisterte Anna Gabler. Weber hatte in seinen Messen den Solo-Sopran-Part besonders reich bedacht, dessen Koloraturgirlanden Gabler in aller Pracht ausformulierte. Mezzosopranistin Manuela Leonhartsberger stand ihr dabei in ihrem Part als Solo-Altistin in keiner Weise nach. In wunderbarer Klarheit legte sie ihre Solo-Passagen an. Der Tiroler Michael Nowak ist ein erfahrener Partner der beiden Ensembles. Einmal mehr erwies sich der Tenor als eine tragende Säule in der Solistenriege. Auf dem Weg ganz nach oben ist der in Sichtweite der Basilika – in Wolfsbach – aufgewachsene Bass Michael Wagner. Er ist seit Kurzem im Linzer Musiktheater in der Rolle des Sarastro in Mozarts Zauberflöte zu hören. Die Basspartie erfüllte er am Sonntagberg mit beeindruckender Kraft und in höchster Professionalität. Kein Wunder, dass es für die vier Gesangssolisten am Ende des Konzerts Standing Ovations gab, ein Ausdruck der Begeisterung, der gleichermaßen für Kammerorchester wie auch Cantores Dei gemeint war.

