Historische Baumpflanzung im Zuge des Tunnelbauprojektes

Inmitten des großen Tunnelbauprojektes ist es am vergangenen Freitag, dem 2. Mai, zu einer Baumpflanzaktion gekommen. Mit Bürgermeister Gerhard Klaffner, Vizebürgermeister Leopold Buchriegler, Gemeindevertretern und Mitgliedern diverser Vereine wurde vor dem Tunneleingang im unteren Markt eine alte Obstbaumsorte gepflanzt. Der Speierling stammt aus der Gattung der heimischen Mehlbeere und ist eine selten gewordene Baumart, welche nicht nur ökologisch wertvoll ist, sondern auch eine kulturelle Bedeutung hat. Auslöser dieser Aktion war einerseits die Liebe zur Speierlingsmarmelade von Bürgermeister Gerhard Klaffner und andererseits, weil er eine trockenheitsresistente Wildobstart darstellt, die in Zukunft eine größere Rolle in unseren Wäldern spielen wird. Der Speierling wird mit den zu erwartenden Klimaveränderungen gut zurechtkommen. Um Wildobstarten bei zukünftigen Aufforstungen zielgerecht einzusetzen, ist ein besseres Verständnis ihrer natürlichen Verbreitung notwendig. Man kann anhand der nachweislich seit 1985 in Weyer zunehmenden Temperaturerhöhung um 1,2 Grad und eine Verminderung der Niederschlagsmenge von 1.540 auf 1.480 mm schon mit derartigen Baumpflanzungen darauf reagieren.
Biodiversität fördern, historische Pflanzensorten bewahren
Das durch den Wildobstspezialisten Stefan Weißensteiner geförderte Projekt ist Teil eines Umweltprogramms, das darauf abzielt, die Biodiversität zu fördern und gleichzeitig historische und kulturelle Pflanzensorten zu bewahren. Die Bäume werden neben der Tunnel-Ein- und Ausfahrt auch eine Art Luftqualitätsanzeiger sein. Pfarrer Walter Dorfer sprach im Anschluss der Pflanzung ein Segensgebet. Danach wurde im „Kerzenmandelzimmer“, das sich im Fürstenhaus befindet, das Buch „Speierling“ vorgestellt und es gab ausführliche Erklärungen zu Mehlbeerarten und deren Nutzung. Regelmäßige Pflege und Monitoring durch Stefan Weißensteiner werden sicherstellen, dass die Bäume gut anwachsen und gedeihen.
