Berührender Abschied von einer wahren menschlichen Größe

Am 15. Jänner schloss Sepp Streißelberger im Beisein seiner Familie für immer seine Augen. Sein mutiger und stets geduldig geführter Kampf gegen eine heimtückische Krankheit war zu einem Ende gekommen. Am 18. Jänner war ganz Allhartsberg auf den Beinen, als es galt von diesem einzigartigen Menschen Abschied zu nehmen.
Die Allhartsberger Pfarrkirche konnte die Trauernden erst gar nicht fassen und man hatte den Eindruck, dass jeder der Anwesenden einen echten Freund verloren hat. Denn Sepp Streißelberger war in der Region eine menschliche Größe. In seiner herzlichen und zugleich unaufdringlichen Art hatte er über die Jahre Hunderte von Freunden gewonnen. Herausragend und weit über die Region hinaus strahlend waren seine Leistungen besonders bei der Freiwilligen Feuerwehr Hiesbach. Als Kamerad, Charge und lange Jahre als Kommandant der Wehr wurde er aufgrund seiner Kompetenz, seines Einsatzes, seines besonderen Führungstalents und nicht zuletzt seiner Geselligkeit wegen überaus und ausnahmslos geschätzt. Nicht nur Kommandant Hubert Hausleitner rang bei seinem berührenden Nachruf in der Kirche mit seiner Fassung.
Andreas Geierlehner fasste als stellvertretender Vorsitzender des Pfarrgemeinderats den Blick auf Streißelbergers Arbeit und Verdienste im Pfarrgemeinderat und Pfarrkirchenrat in berührenden und würdigen Worten zusammen. Dass Streißelbergers Schulkollegen im Kondukt einen ganzen Abschnitt bildeten, öffnete einen Blick auf die Beständigkeit seiner Freundschaften, die oft wie selbstverständlich Jahrzehnte zu überdauern imstande waren.
Man wird wohl niemanden mehr finden, der in dieser Ruhe und Herzlichkeit so viele Menschen gewinnen kann. Pfarrer Pater Vitus Weichselbaumer, der gemeinsam mit Altabt Berthold Heigl und Diakon Wolfgang Mühlehner das Requiem zelebrierte, traf das Wesen dieses besonderen und allseits geschätzten Menschen gut, wenn er ihn als stets engagierten und zugleich unaufdringlichen und beständigen und konsequenten Begeisterten für jede Sache, in deren Dienst er sich stellte, beschrieb.
Eine Vertreterin der Firma Doka überbrachte die Kondolenz der Familie Umdasch und unterstrich die Verdienste von Streißelberger um den Betrieb und die Mitarbeiterschaft. Beim abschließenden Lied „Wahre Freundschaft soll nicht wanken“, das von Sepp so oft zum Abschied angestimmt worden war, blieb kaum ein Auge ungerührt. Wenn Pater Vitus in seiner berührenden Trauerrede den Verstorbenen mit einem Satz auf dessen Sterbebett „Ein paar Jahre wären noch schön gewesen“ zitiert hat, dann hätte er diesen Satz wohl auch aus den Herzen der Trauernden lesen können: „Lieber Sepp, ein paar Jahre wären noch schön gewesen!“ Aller Mitgefühl gehört der Witwe Resi und der Familie. (LL)