Die Rockband „Valone“ durchbricht mit ihrem Debütalbum die Stille

Am 24. Mai ist es so weit: Dann präsentiert die Rockband „Valone“ in Tom’s Pub „Ums Eck“ am Hohen Markt ihr Debütalbum „Break the Silence“. Seit 2022 rockt die Band von Frontfrau Nadine Gruber mit Covermusik, aber auch eigenen Songs diverse Veranstaltungen – von Hochzeiten über (Geburtstags-)Feiern bis Gartenfeste. Dass sie sich auf Open-Air-Bühnen ebenso zu Hause fühlen wie in kleinen Bars, bewiesen die Musiker im Vorjahr beim Benefizfest für Menschen mit Beeinträchtigung in Bruckbach. Worum es auf dem neuen Album geht, weshalb gerade Kematen zur zweiten Heimat wurde und wohin die berufliche Reise der zierlichen Bandleaderin mit der kraftvollen Stimme gehen wird, hat Redakteurin Karin Novak bei einem Gespräch mit der 32-Jährigen erfahren.
Das Debütalbum „Break the Silence“ wird bei der Releaseparty am 24. Mai in Waidhofen vorgestellt. Worum geht es in diesem Album?
Musik und Texte stammen von mir und haben durchaus tagebuchähnlichen Charakter, in manchen Songs arbeite ich Eigenes auf, in anderen versetze ich mich in eine andere Rolle, manches handelt von fröhlich-leichten Situationen, andere von traurig-schweren. Bis jetzt hatte ich nicht den Mut, so vieles von mir preiszugeben, aber jetzt ist die Zeit reif, den Traum von der eigenen Musik zu leben. Der Albumtitel „Break the Silcence“ ist ein Satz aus dem ersten Lied und passt deshalb so gut, weil ich alle meine selbst geschriebenen Lieder bis jetzt zurückgehalten habe und sie jetzt quasi nun aus der Stille herausbrechen.
Wo lässt sich eure Musik am treffendsten einreihen?
Wir spielen Rock, am besten trifft uns wohl Indie bis Alternativ Rock. Bei der Covermusik bedienen wir Classic Rock von Credence Clearwater Revival bis Janis Joplin bis zu modernem Rock von Green Days oder Avril Lavigne.
Wie sind Sie zur Musik gekommen?
Ich habe schon als Kind die ersten Lieder geschrieben, sogar auf Englisch. Sinn ergab der Text damals noch wenig bis keinen. Im Vordergrund stand die Melodie. Es war Englisch, so wie ich es als Kind eben verstanden habe (lacht). Die Begleitmusik dazu habe ich auf einem Keyboard gespielt, später nahm ich dann auch Keyboard-Unterricht. Und mit 15 habe ich mir eine Gitarre gewünscht, die war der Gamechanger, mit ihr hat sich alles verändert. Mir ihr habe ich ernsthaft begonnen, eigene Songs zu schreiben.
Woher stammt der Name „Valone“? Und wie hat sich die Band zusammengefunden?
Begonnen hat alles 2016. Damals war ich auf der Suche nach einem Gitarristen, den ich in Stefan gefunden habe. Aus dieser musikalischen Zweierkonstellation ist bald mehr geworden, heute sind wir verheiratet und haben einen vier Jahre alten Sohn. Als Duo haben wir uns „Blattgrün“ genannt und ausschließlich Covermusik gespielt. Als wir dann unseren Schlagzeuger Ralph kennengelernt haben, war schnell klar, dass wir verstärkt in Richtung Rockmusik wollen. Dafür brauchte es auch einen anderen Namen. Beim
Aufräumen in meinem Elternhaus bin ich über alte Brettspiele gestolpert, die ich als Kind gerne erfunden habe, auf einem stand „Valone“. Die Jungs waren sofort Fan von diesem Fantasienamen, weshalb wir uns nun seit 2022 so nennen. Seit heuer vervollständigt Pascal am Bass unsere Band.
Wo ist eure Musik erhältlich?
Natürlich bei all unseren Konzerten, wie eben am 24. Mai im „Ums Eck“, aber man kann sie auch auf Spotify, YouTube und allen anderen gängigen Streaming-Plattformen downloaden. Seit Kurzem gibt es von uns auch Merchandise-Artikel. Auf www.yourclothes.at sind T-Shirts, Hauben, Hoodies, Turnsäcke und Tassen erhältlich – und natürlich auch auf unseren Konzerten.
Sehen Sie Ihre Musik als Hobby oder träumen Sie, irgendwann davon leben zu können?
Irgendwann auf großen Bühnen zu stehen, das wäre schon mein Traum. Und natürlich wäre es
ein Traum, von der Musik leben zu können. Realistisch gesehen, gelingt das aber nur sehr wenigen. Und gerade als Bandleader darf man nie aufhören, daran zu glauben.
Mit welchem großen Star würden Sie gern einmal gemeinsam auf der Bühne stehen?
Mit Avril Lavigne.
Wären Musikformate im Fernsehen, wie etwa „The Voice“, für Sie hilfreich und wünschenswert?
Möglicherweise wären sie hilfreich, um an Bekanntheitsgrad zuzulegen. Allerdings würde ich je nach Vertrag sorgfältig abwägen, ob ich mich tatsächlich darauf einlasse. Ich möchte einfach meine Musik selber schreiben und produzieren und mich dabei nicht an Vorgaben halten müssen.
Sie sind vor wenigen Jahren nach Kematen gezogen. Was waren Ihre Beweggründe?
Ich stamme ursprünglich aus Ferschnitz, Stefan aus Gaming. Meine Arbeit war in Amstetten, seine ist in Gaflenz, da haben wir die berühmte Mitte gesucht und in Kematen gefunden. Wir fühlen uns hier mittlerweile sehr wohl. Stefan und ich sind sehr naturverbunden. Da kann es einfach nichts Besseres geben, als den Wald direkt vor der Tür zu haben. Die Heide ist einfach ein Traum. Wir nutzen sie täglich.
Sie haben in Linz die HLW für Kommunikations- und Mediendesign absolviert und neun Jahre als Disponentin bei der DOKA gearbeitet. Beruflich gehen Sie seit Kurzem einen neuen, ganz anderen, ungewöhnlichen Weg …
Aktuell absolviere ich das Basismodul für medizinische Assistenz und im Herbst beginne ich mit dem Aufbaumodul für Obduktionsassistentin. Bei einer Berufsberatung hat sich herausgestellt, dass ich für diesen – zugegeben ungewöhnlichen – Bereich gut geeignet bin.
Hat Sohn Castiel die Musikgene seiner Eltern geerbt?
Auf jeden Fall. (lacht) Er hat sogar schon sein eigenes Schlagzeug, ein Geschenk von Ralph, und es macht ihm riesig Spaß, wenn er mit uns mitmachen darf. Bei unserem letzten Besuch bei Thomann in Deutschland (Anm. d. Red.: umsatzstärkster Musikalienhändler weltweit) – einmal im Jahr ist das für uns ein Muss, das ist für meinen Mann und mich ein regelrechtes Eldorado – war er natürlich mit dabei und ist rausgekommen mit einer kleinen Kindergitarre.
Wir danken für das Gespräch!
Wordrap
- Mein Wunschberuf als Kind: Zirkusassistentin
- Die berühmten Drei für die einsame Insel: meinen Mann, meinen Sohn, meine Katze
- Mein Sehnsuchtsort: Wald
- Wen ich gerne einmal treffen würde/getroffen hätte: Billy Joe Armstrong von Green Day
- Team Hund oder Katze: Katze
- Serientipp für ein verregnetes Wochenende: Dexter
- Mein letzter Konzertbesuch: Nickelback
- Was ich schon immer einmal tun wollte, mich aber nicht getraut habe: Bungee-Jumping
- Meine „letzte“ Mahlzeit: Müsli mit Milch
