Das Wochenende stand im Zeichen der Künstlerinnen und Künstler. Sie öffneten ihre Ateliers und Gäste kamen in Scharen

Am Samstagnachmittag und Sonntag luden die Kunstschaffenden der Region Interessierte in ihre Arbeitsstätten ein. In Waidhofen war dies etwa der Waidhofner Malkreis, der im ehemaligen Betriebsgebäude des Kaiser-Jubiläums-Kraftwerks ein Gemeinschaftsatelier eingerichtet hat. Dort stellten Monika Brandl, Martina Hüttenbrenner, Gertrude Riedler, Andrea Sachslehner, Susanne Stütz und Petra Untersteiner aus.
Unter dem Arbeitstitel „Eywa Seelenkeramik“ präsentierte Eva Krendl in der Seitenstettnerstraße ihre Keramikarbeiten, die viel Gespür und formidable Technik verraten.
Eugen Karel hat mit seiner Pensionierung als beliebter Hausarzt nicht nur das Cellospiel, das er im Waidhofner Kammerorchester ausübt, entdeckt, sondern auch seine künstlerische Ader. Er schafft Zeichnungen, Tuschearbeiten und Steinskulpturen auf hohem Niveau. Arbeiten, die viele Gäste und persönliche Freunde gerne bei einem Gläschen Wein bewunderten.
Wilma Krendl war Zeit ihrer Berufstätigkeit, wie sie sich selber beschreibt, „ein Fräulein auf der Post“ – und das in Steyr. Seit ihrer Pensionierung lebt sie in Waidhofen. In ihren Aquarellarbeiten setzt sie sich gerne mit Bauernhöfen und historischen Gebäuden auseinander. Es entstehen hochwertige Arbeiten, die noch dazu erschwinglich sind.
Herbert Petermandl ist wohl jener Künstler, der der Aktion „Tage der offenen Ateliers“ schon am längsten treu ist. In seinem Kosmos aus Tieren und Waidhofen-Ansichten fühlen sich die Gäste immer wieder wohl.
Acrylarbeiten und Aquarelle auf beeindruckend hohem Niveau schafft seit Jahren Friedrun Rieß. Nur selten gewährt sie Einblick in ihren Schaffenskosmos. Ihr Gatte Ernst Rieß stellt Keramikarbeiten her, die keinen künstlerischen Vergleich zu scheuen brauchen.
Pascal Gruber hat sich als Spraykünstler „RoxS“ schon international einen Namen gemacht. In seinem Atelier konnte man sehen, dass er sich neuerdings auf abstraktes Metier wagt.
Dagmar Schauer hat in der Stadtgalerie mit dem Waidhofner Künstlerstammtisch schon mehrmals ausgestellt. Ihre Arbeiten finden vielfach Freunde und Bewunderer.
Attersee inspiriert Klement
Über reges Interesse konnte sich am Sonntag auch das Künstler-Ehepaar Klement aus Kematen freuen. Eine große Abordnung aus Hausmening besuchte das Paar und bewunderte nicht nur die Keramikarbeiten von Silvia Klement und die neueren Arbeiten von Ernst Klement, sie genoss im Anschluss den sonnigen Herbsttag im Garten der Künstler bei Wein und Häppchen. Inspiration holt sich der Maler aktuell vom Attersee, an dem das Paar seit Kurzem einen zweiten Wohnsitz hat, und der sich in der blauen Phase widerspiegelt.
Upcycling-Kunst vom Böhlerwerker Gstettenhofer
Neben dem Kunsthandwerk der Buchbinderei widmet sich Walter Gstettenhofer seit wenigen Jahren dem Upcycling von Müll. Auf beeindruckende Weise verarbeitet er Metallabfall zu skulpturhaften Wandbildern. Die Dimensionalität der Werke hält den Betrachter gefangen und lässt ihn immer wieder Neues entdecken. Am „Tag der offenen Ateliers“ wurde der Künstler von Lebensgefährtin Sabine Kaufmann unterstützt, aber auch von seiner guten Seele im Büro Silke Streicher und seinem Lehrling. Lina Bürger lernt bei ihm im Rahmen von „Frauen in Technik“ das alte Handwerk des Buchbinders und träumt davon, sich
nach dem Lehrabschluss kreativ selbstständig verwirklichen zu können.






