Musikempfehlungen aus dem Ybbstal und darüber hinaus

Es braucht manchmal nicht viel. Ein Lied im richtigen Moment und die Autofahrt nach Hause, der Spaziergang durch die Stadt oder der Samstagabend mit deinen Freunden klingt ganz anders. Musik begleitet mich schon mein ganzes Leben lang und prägt schon von klein auf meine Gedanken und Stimmungen. Und genau deshalb startet hier etwas Neues im „Ybbstaler“. Eine monatliche Rubrik für Klänge zum Mitsingen, Mittanzen oder Mitfühlen.
Ich heiße dich also herzlich willkommen zu „Küss die Hand, schöner Sound!“, einer musikalischen Liebeserklärung und einer kleinen redaktionellen Herzensangelegenheit. Als jemand, der beim „Ybbstaler“ normalerweise eher hinter den Kulissen wirkt, freue ich mich, hier einen Teil meiner Leidenschaft einzubringen. Und damit es nicht langweilig wird, wechseln wir jeden Monat die Perspektive. Der erste Monat bringt dir internationale Musik. Im zweiten widmen wir uns der österreichischen Szene. Und im dritten Monat schauen wir direkt ins Ybbstal – zu Musikerinnen und Musikern, Projekten und Klängen von nebenan.
Coldplays Debütalbum Parachutes war der erste Schritt einer unglaublichen Reise. Deshalb ist es auch der erste Schritt dieser neuen Rubrik. Viel Spaß mit „Küss die Hand, schöner Sound!“
Coldplay – Parachutes (2000)
Achtung! Melancholie-Alarm!
„We live in a beautiful world“ – so lautet der Refrain im ersten Titel des im Sommer 2000 erschienenen Albums von Coldplay. Die Welt lernte Chris Martins Stimme kennen. Eine Stimme, die man nicht vergisst. Sie ist brüchig, klar und gleichzeitig voller Gefühl. Genau das macht sie so einprägsam – damals wie heute.

Parachutes war kein lautes Debüt. Es kam leise und vorsichtig daher. Doch gerade diese Zurückhaltung machte Eindruck. Coldplay schuf mit schlichten Mitteln eine besondere Atmosphäre. Die Gitarren klingen offen und hell, das Schlagzeug bleibt dezent und die Melodien sind eingängig. Es ist ein Sound, der sich nicht aufdrängt, sondern begleitet.
Musikalisch ist Parachutes ein Kind der späten Neunziger. Beeinflusst von Bands wie Radiohead, Travis oder auch Jeff Buckley – aber ohne eine Kopie zu sein. Coldplay fand früh seinen eigenen Ton. Das Album klingt nach britischem Gitarrenpop, aber mit mehr Wärme, mehr Raum zum Atmen. Es hat etwas Zeitloses, das sich nicht an Trends hält.
Warum dieses Album?
Weil es der Anfang war. Nicht nur für Coldplay, sondern für eine neue Ära gefühlvoller Musik. Es hat uns gezeigt, dass leise Musik manchmal am lautesten sein kann. Und weil man manchmal genau das braucht – einen musikalischen Fallschirm, der einen sanft auffängt.
Auch 25 Jahre später klingt Parachutes nicht verstaubt. Im Gegenteil: Es wirkt reifer, gewachsener – wie ein guter Freund, der sich kaum verändert hat.
Meine Highlights
Sparks – Regentag, Zigarette, Plattenspieler. Reduziert, fast zerbrechlich, mit viel Gefühl
Trouble – neue Anfänge und bittersüße Erinnerungen. Ein Lied, das wie eine Entschuldigung klingt
Everything’s not lost – motivierend, kraftvoll und direkt
Yellow – mit über 3 Milliarden Klicks auf Spotify eines der meistgehörten Lieder von Coldplay. Der Song hat auch nach all den Jahren nichts von seiner Wirkung verloren.
Hidden Track: Live is for Living im Song Everything’s not lost – Man könnte glauben, die Sonne geht auf, und auf einmal endet Parachutes.

Zum Hören einfach auf den Link klicken oder Coldplay – Parachutes auf deiner Lieblingsplattform abspielen!
Euer Lukas Lengauer

