Veröffentlicht am 25. März 2025

Landesklinikum von Spitals-Umstrukturierungen des Landes betroffen

Vorerst bleibt aber alles wie gehabt

Auch das Landesklinikum Waidhofen ist vom NÖ Gesundheitspakt 2040plus betroffen. © NoKa

Nach der Geburtenstation wandern mittel- bis langfristig weitere Angebote aus Waidhofen Richtung Landesklinikum Amstetten. Amstetten wird als Klinikum mit regionaler Schwerpunktfunktion weiter ausgebaut

Ein seltenes Bild bot sich am Montag im St. Pöltner Regierungsviertel: Die Regierungsmitglieder Ludwig Schleritzko (ÖVP), Christoph Luisser (FPÖ), Sven Hergovich (SPÖ) und Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP), die man bisher eher als uneinig in der Einschätzung der NÖ Spitalsversorgung erlebt hat, präsentierten gemeinsam – mit ernster Miene – den NÖ Gesundheitspakt 2040plus, der unter Einbeziehung von 50 Fachleuten geschnürt worden ist.

Der neue Gesundheitsplan sieht landesweit beachtliche Änderungen im Spitalswesen vor. So werden Spitäler wie Gmünd im Waldviertel geschlossen und etwa die Standorte Gänserndorf, Korneuburg und Stockerau zugunsten eines neuen Schwerpunktkrankenhauses Weinviertel Süd-West (Ort noch offen) als Landeskliniken aufgelassen.

Das Klinikum Waidhofen, das derzeit über die Abteilungen Chirurgie, Innere Medizin, Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie die Fachschwerpunkte Urologie, Augenheilkunde, Orthopädie und Traumatologie verfügt, wird zu einer Klinik mit Grundversorgungsfunktion zurückgestutzt. Eine Erst- und Akutversorgung sowie Basisleistungen aus Innerer Medizin und Allgemeinchirurgie inklusive der dafür notwendigen Leistungen wie Radiologie-Basisdiagnostik werden aber weiter angeboten. Bis Ende 2028 ist auch eine Primärversorgungseinheit geplant.

Das Landesklinikum Amstetten wird indessen als Klinik mit lokaler Schwerpunktfunktion weiter ausgebaut. Wie ernst die Lage in Waidhofen gesehen wird, zeigte jedenfalls der Umstand, dass sich der Waidhofner Gemeinderat nach seiner Sitzung am Montag aus diesem Anlass zu einem nicht öffentlichen Teil hinter verschlossene Türen zurückzog. Ob dabei eine Resolution formuliert oder ein Schulterschluss für den Gesundheitspakt vereinbart wurde, wird sich zeigen. Schwer zu verkaufen sind Änderungen im Gesundheitsbereich immer, das belegten jedenfalls auch die ernsten Mienen der Landespolitik bei der Präsentation des Gesundheitspakts in St. Pölten.

Update: Insiderinformationen aus dem Landesklinikum Waidhofen

Ein Insider aus dem Umfeld des Krankenhauses hat sich nach Veröffentlichung dieses Artikels bei der Redaktion gemeldet und einige wichtige Ergänzungen und Klarstellungen übermittelt:

Bereits jetzt Klinikum der Grund- und Regelversorgung
Das Landesklinikum Waidhofen/Ybbs war auch bisher schon ein Klinikum der Grundversorgung – an diesem Status ändert sich vorerst nichts.

Langfristiger Prozess
Die Änderungen basieren auf dem Zielbild 2040 plus. Es handelt sich um einen schrittweisen Prozess, der sich über mehrere Jahre erstrecken wird. Kurzfristig passiert nichts, und Anpassungen im Laufe der Zeit sind möglich.

Augenabteilung bleibt
Die Augenabteilung soll laut Insider-Informationen auch langfristig in Waidhofen erhalten bleiben.

Herzkatheter-Labor übersiedelt
Das Labor wird nach Amstetten verlegt – ein Schritt, der zwar schmerzt, aber als sinnvoll für die regionale Versorgung gilt: „Wir müssen im Gesundheitsbereich mehr regional als lokal denken.“

Zentrum für Altersmedizin
Für die Zukunft wird im LK Waidhofen ein „Zentrum für Altersmedizin“ geplant – eine Entwicklung, die von Experten aufgrund der zu erwartenden Überalterung der Bevölkerung positiv bewertet wird.

Notarzt-Hubschrauber weiter im Einsatz
Entgegen kursierender Gerüchte wird der Notarzt-Hubschrauber das LK Waidhofen weiterhin anfliegen – abhängig von der medizinischen Indikation, z. B. bei Skiunfällen.

Veröffentlicht am 25. März 2025

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