Kommentar von Herausgeber Leo Lugmayr
Liebe Abonnentinnen und Abonnenten! Es liegt uns seit einem Jahr schwer im Magen, dass die Zustellung des „Ybbstalers“ oft verspätet erfolgt. Seit genauso langer Zeit kämpfen wir dafür, einen Weg zu finden, wie diesem Umstand abgeholfen werden kann.
Die Hürde war, dass wir bisher nicht als eine Zeitung, die sich für das „Tageszeitungsprivileg“ qualifiziert, anerkannt wurden. Die Post argumentierte auf unser Drängen, unser Bitten und unser Hoffen hin stets mit der durchaus legitimen Antwort, dass die Post bei der Zustellung einer Wochenzeitung drei Tage Zeit hätte. Damit war die Zustellung auch am Montag nach Erscheinung noch vertragskonform. Daran bissen wir uns die Zähne aus. Jetzt sehen wir Licht am Ende des Tunnels. Denn wir haben einen Weg gefunden, wie wir eine frühere Zustellung sicherstellen können.
Dies wurde möglich, indem wir zwei Schritte setzten: Wir traten dem Österreichischen Zeitungen und Fachmedienverband/Verband Österreichischer Zeitungen (ÖZV/VÖZ) bei. Weiters setzten wir durch, dass wir uns ab Mai für den Tageszeitungsmodus qualifizieren. Dafür zahlen wir zwar bei der Post einen deutlich höheren Tarif, es wird aber sichergestellt, dass künftig die Zeitung verlässlich am Donnerstag, spätestens am Freitag im Postkasten steckt. Die Mitgliedschaft im ÖZV und der Tageszeitungstarif verursachen natürlich Mehrkosten, die wir aber nicht an Sie, geschätzte Abonnentinnen und Abonnenten weitergeben, sondern selber aus dem Umsatz stemmen wollen. Ich erinnere daran, dass wir die Abonnementpreise trotz steigender Papier- und Druckkosten mit Jahresbeginn nicht erhöht haben. So müsste die Zustellung des „Ybbstalers“ künftig zeitgerecht vonstatten gehen. Damit wir die zusätzlichen Kosten decken können, werden wir eine Abo-Werbeaktion starten, um mittels Auflagenerhöhung die Mehrkosten abzufedern. Allerdings kündigen sich bereits die nächsten Kostenerhöhungen bei Papier und Druckerei an. Mal sehen.
Weiterhin wollen wir den Beweis führen, dass im ständig schrumpfenden Segment der Printmedien eine Regionalzeitung, wie der „Ybbstaler“ eine ist, bestehen und sich offensiv weiterentwickeln kann. Vielleicht erinnern Sie sich an den Leitartikel, in dem ich die Ideen des Schweizer Publizisten und Medienmanagers Roger de Weck zitierte. Er war Generaldirektor der Schweizerischen Rundfunk- und Fernsehgesellschaft SRG und hat im Buch „Das Prinzip Trotzdem – Warum wir den Journalismus vor den Medien retten müssen“ den regionalen Zeitungen eine Lanze gebrochen.
Die Publikation und regelmäßige Herausgabe einer Lokalzeitung hat jede Woche erneut etwas Spannendes und Herausforderndes. Vor allem dann, wenn man Aktualität, Unabhängigkeit und Zeitgeist leben will. Wenn Sie von der verspäteten Zustellung des „Ybbstalers“ manchmal genervt waren, dann entschuldigen wir uns dafür, auch wenn der Grund nicht in unserem Bereich lag. Hoffen wir, dass sich die Investition in den höheren Zustellungstarif entsprechend auswirkt. Bleiben Sie uns treu und denken Sie daran, dass ein „Ybbstaler“-Abo ein schönes Geschenk zum Muttertag, zum Vatertag, zum Geburtstag und zu ähnlichen Anlässen ist. Viel Freude beim Lesen!