Veröffentlicht am 11. Oktober 2024

Rock’n’Roller brachten den Plenkersaal zum Brodeln

2014 – also vor genau zehn Jahren – wurde der erste Rock’n’Roll Circus aus der Taufe gehoben

Der VII. Rock‘n‘Roll Circus war ein überragender Erfolg. © Anthalerero Majere

Die Jungs von „Eastwood Haze“ haben seither weder an Kraft noch an Leidenschaft eingebüßt, ganz im Gegenteil. Mit ihrem neuen Album zeigen sie auf beeindruckende Weise ihre Weiterentwicklung. Das Album „Peace“, das am 5. Oktober erschienen ist, kommt in Zeiten wie diesen gerade recht und erzählt in elf Songs sehr persönliche Geschichten. Wir haben Frontman Mike und Songwriter Mojo Schwödiauer zum Gespräch getroffen

Wie war der VII. Rock’n‘Roll Circus? Ein Resümee.
Mojo:
Der heurige Circus war einfach der Wahnsinn! Wir sind jetzt noch vollgepumpt mit Adrenalin. Das Publikum war mega, danke euch allen! Die eingeladenen Bands haben absolut abgeliefert, auch dafür danke! „Cosmopunxx“ haben sehr Ausgewähltes gespielt, einiges mit Bezug auf ihr Buch, aber auch wunderschöne Coversongs, wie etwa „With a little help from my friends“ von Joe Cocker. Manfred Hörmann, alias Madfred, ist einfach ein Vollblutmusiker, sein Gitarrist Bernie Ritt ist unpackbar. Für einen selbst ist es echt nicht leiwand, nach so einem Mörder-Gitarristen zu spielen. Es war aber dann extrem toll, dem Publikum unser neues Album vorzustellen. Wir sind völlig „abgefestelt“ heimgekommen.

Was darf man sich darunter vorstellen?
Mojo:
Aufbauen, aufbauen, aufbauen, rocken, rocken, rocken, Party, Party, Party, abbauen, abbauen, abbauen – und dann sitzt du um sechs Uhr in der Früh, trinkst ein Siegerbier und denkst dir, geil war’s! (lacht)
Mike: Es war irre und hat alles Dagewesen – wie ich finde – getoppt, an Stimmung, an allem. Einfach unbeschreiblich schön. Und ich war zum ersten Mal sehr emotional auf der Bühne. „Pray for rain“ ist eine sehr reduzierte Nummer von Mojo. Schlichte Akustikgitarre, folkig, sehr pur … schlichtweg geil.
Mojo: Ich hab noch nie einen derart ehrlichen Song geschrieben, da steckt sehr viel Persönliches drinnen.
Mike: Darum ist der Song für mich auch so emotional, er betrifft mich ja auch auf der Bruder-Ebene. So lässt sich das vielleicht gut erklären: Ich singe das, was er meint
Mojo: Wir haben heuer auch erstmals „Painted Black“ von den Stones gecovert. Das war eine mega Erfahrung. Diese Nummer ist härter, als man auf das erste Hinhören meint, voller Kraft, es hat uns und den Gästen maximal getaugt. Und weil es ja ein Fast-Jubiläum war, haben wir Bezug auf unseren ersten Circus genommen. „Buffalo Bells“ waren damals unsere Gäste. Roman Hinterberger von den „Buffalos“ hatte uns schon zugesagt, er musste aber krankheitsbedingt absagen. Als Special Guest durften wir uns dann über Lukas Mayer freuen von den ehemaligen „Salted Sugar“, die auch beim ersten Circus dabei waren. Er hat mit uns „Sharp Dressed Man“ von ZZ Top gecovert, das war auch für unsere Familie eine besondere Sache, weil Lukas unser Cousin ist.
Mike: Die „Burnout Granny‘s“ sind schon seit Jahren unsere Freunde und liefern schnurgeraden Hardrock. Die haben den Saal dann völlig abgerissen. Das sind alles Gestalten, die man sich merkt.
Mojo: Schlagzeuger Fabian Hackl von den „Burnouts“ ist der beste ACDC-Zeugler nach dem ACDC-Zeugler und ein unheimlich entspannter Kerl, er hat für uns die Technik für den gesamten Abend übernommen. Für das Licht war Simon Schleicher zuständig. Danke, Simon! Danke möchten wir auch Pascal Gruber sagen. Die Riesen-Message, die hinter dem Album steht, war auch unser Bühnenbild. Das Peace-Zeichen hat Pascal alias RoxS auf das Banner gesprayt. Danke, Pascal!
Mike: Und neben all unseren Sponsoren steht uns auch die Stadt Waidhofen immer unterstützend zur Seite. Das ist auch nicht selbstverständlich!

Nach dem Circus ist vor dem Circus?
Mike:
Nächstes Jahr wird es auf jeden Fall den VIII. Rock’n’Roll Circus geben. Es ist darüber hinaus eine zweite „Eastwood-Haze“-Veranstaltung geplant. Über ungelegte Eier wollen wir aber an dieser Stelle noch nicht reden. Nur eines sei verraten: Es ist ein spannendes Projekt.

Was ist eurer Meinung nach der Nummer-eins-Hit auf dem neuen Album?
Mojo:
Diese Frage sollte im Prinzip das Publikum beantworten. Ich kann nur sagen, worauf ich besonders stolz bin. Für mich ist „Peace“ ein großer Schritt weiter in unserer Entwicklung. Für mich klingt alles viel ehrlicher und reifer als auf unseren ersten beiden Alben. Die Songs liegen mir mehr am Herzen als alle anderen zuvor. Es fühlt sich an, als stünden wir erst am Anfang, als hätten wir erst begonnen, was natürlich ein Blödsinn ist, aber für mich fühlt sich das so an.
Mike: Die Aufnahmen fanden wieder im Studio Hundert in Reith im Alpbachtal statt, wo wir mit unserem langjährigen Freund, Manager und Produzenten Jay Hundert zusammenarbeiten. Unser Bassist Patrick Steinmassl meint sogar, er sei wie ein siebtes Bandmitglied für uns. Das neue Album gibt es noch nicht auf den Streaming-Diensten. Dem entkommt man zwar nicht, aber uns sind die echten Tonträger wichtiger. Wir releasen zwar laufend Songs, demnächst eben auch „Pray For Rain“, wer aber das gesamte Album möchte, kann es entweder als LP, CD oder als Download auf www.studio100.at oder auf www.eastwoodhaze.com erwerben.

Das einzig Beständige ist der Wandel. Es hat sich bei euch heuer ja einiges getan bzw. tut sich noch. Max, wer rockt neben den Auftritten deine Nächte?
Schlagzeuger Max (zugeschaltet per Telefon):
Marley, unsere bald sieben Monate alte Tochter, rockt aktuell meine Nächte. (Psst! Weiterer Band-Nachwuchs ist unterwegs, noch wird nicht verraten, wer bald Papa wird …)

Mojo, du hast deinen sicheren Job im Mai gekündigt, um Musik zu studieren …
Mojo:
So ist es, ich hatte im Mai meine Aufnahmeprüfung am Vienna Music Institute und habe Anfang September mit dem Konzertfach Gitarre begonnen. Es ist wunderschön für mich, dass ich mich auf mein Instrument konzentrieren kann.

Mike, du bist neben deinem Job als Oldtimer-Res­taurator neuerdings Franchisenehmer für Gesangsunterricht.
Mike:
2021 hab‘ ich mit der Ausbildung in der Vocal Academy von Robin D. in Freilassing begonnen, weil ich mich heiser geschrien habe bei unseren Proben und Auftritten. Meine Gesangsrange hat sich in einem halben Jahr um eine Oktave erweitert. Ich bin bei Voiceation geblieben und bin nun selber Coach. Mit heuer habe ich das Voiceation-Studio in Waidhofen im ehemaligen FalkeMedia-Büro eröffnet. Da bin ich seit September. Einfach formuliert, gebe ich Popular-Gesangsunterricht. Man könnte sagen, in der Stadt der vielen Möglichkeiten, hat man jetzt auch diese. Wer singen lernen möchte, kann gerne zu mir kommen. Insgesamt betreue ich zurzeit 20 Schüler, acht online aus Deutschland, zwölf aus der Region.

Das Jahr 2024 war ein irre erfolgreiches für euch, sei es der ORF-Auftritt bei der gro­ßen Chance oder als Vorgruppe beim Nena-Konzert in Amstetten. Wie schauen eure aktuellen musikalischen Pläne aus?
Mojo:
Stimmt, war ganz schön viel los! Jetzt muss erst einmal alles sacken. Wir finden unser neues Album toll und wollen das mit so vielen Menschen wie möglich teilen.
Mike: Durch den ORF-Auftritt, auch wenn die „Große Chance“ nicht unbedingt das optimale Format für uns war, ist unser Bekanntheitsgrad enorm gestiegen. Auf Spotify konnten wir uns von durchschnittlich 200 monatlichen Hörern auf 10.000 monatliche Hörer steigern. Das wiederum hat uns dazu verholfen, dass wir als Vorgruppe zur Nena gebucht wurden. Auch eine mega Erfahrung.
Ganz aktuell: Am 18. Oktober präsentieren wir in Innsbruck unser neues Album und am 14. Dezember sind wir unplugged im „ums Eck“ und geben eine Art Weihnachtsspecial.

Herzlichen Dank für das Gespräch und toi, toi, toi für die kommende Zeit!

Veröffentlicht am 11. Oktober 2024

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