Standing Ovations für das Kammerorchester
Im Stadttheater Steyr, im Schlosscenter Waidhofen und im Stift Melk gab das Kammerorchester ein Konzert mit Musik von Mozart, Rodrigo und Schubert. Vor ausverkauften Rängen begeisterte das Kammerorchester Waidhofen am Sonntag in einer Matinee das Waidhofner Publikum. Tags zuvor, am 22. Juni, hatte das Orchester unter der Leitung von Wolfgang Sobotka bereits das Stadttheater Steyr gefüllt, am Sonntagabend schließlich den Kolomanisaal im Stift Melk.
Mit Mozarts Sinfonie Nr. 25 in g-Moll, KV 183, setzte man den Auftakt. Das gerne als „Kleine g-Moll-Sinfonie“ apostrophierte Werk markierte im Jahr 1773 einen Wendepunkt im Schaffen des zu dieser Zeit 17-jährigen Komponisten, der nach seiner dritten Italienreise gerade seinen Dienst als Kapellmeister beim Salzburger Fürsterzbischof angetreten hatte. Das Orchester richtete damit einmal mehr eine große Geste an Wolfgang Amadeus Mozart. Mit dem „Concierto de Aranjuez für Gitarre und Orchester“ betrat das Kammerorchester in der Wahrnehmung des Publikums neues Terrain. Dabei ist die blutjunge Solistin des Stücks Laura Lootens, Jahrgang 1999, in der Welt der klassischen Gitarre bereits eine Weltgröße und auch in Waidhofen keine Unbekannte mehr. In Thomas Biebers „Klangraum“ war sie mit einem Gitarrenkonzert im Mai 2023 bereits zu Gast gewesen und hatte unter anderem Werke von Joaquin Rodrigo gegeben, aus dessen Feder das „Concierto de Aranjuez“ stammt. Der Kontakt zum Kammerorchester ergab sich damals am Rande des Konzerts, die Idee eines gemeinsamen Auftritts mit dem Kammerorchester war geboren, eine Saat, die nun blühend aufging.
Das Publikum war am Ende des Stücks nicht zu halten und holte nach Standing Ovations die Künstlerin zurück auf die Bühne. Sie belohnte deren Begeisterung mit der Zugabe in Form des Werks „Asturias“ von Isaac Albéniz, ein Stück, das der spanische Region Asturien zugeeignet ist. Dem Komponisten widmet die Gitarrenvirtuosin ihre aktuell auf dem Markt erschienene CD. Nach der Pause folgte die Sinfonie Nr. 4 in c-Moll, bekannt als „Tragische Sinfonie“. Orchesterleiter Wolfgang Sobotka gelang es auch bei diesem Werk, die Kräfte des Kammerorchesters virtuos zu bündeln, was in tosendem Applaus fruchtete.