Veröffentlicht am 7. Oktober 2025

Steht der Königsberg auf der Kippe?

Wirtschaftspark Ybbstal stellt Ultimatum bis 15. Oktober

© Facebook / Skigebiet Königsberg

Ein Brief, den Waidhofens Bürgermeister Werner Krammer in seiner Funktion als Geschäftsführer der Wirtschaftspark Ybbstal GmbH an den Geschäftsführer der Königsberg-Hollenstein Skilifte GmbH Herbert Zebenholzer und gleichzeitig an die Hollensteiner Gemeinderäte gerichtet hat, sorgte bei der jüngsten Sitzung des Hollensteiner Gemeinderats für Aufregung. In dem Schreiben fordert Krammer die beiden Gesellschafter der Königsberg-Hollenstein Skilifte GmbH, Herbert Zebenholzer und Peter Jagersberger, die je 50 % an Anteilen halten, auf, die im Besitz des Wirtschaftsparks befindlichen Anlagen um einen Betrag von 90.000 Euro zu kaufen, da man sonst überlege, diese an Dritte zu veräußern. Es handelt sich dabei um die Skilifte, Pistengeräte und Beschneiungsanlagen.

Die ÖVP-Fraktion stellte einen Dringlichkeitsantrag, den Sachverhalt im Gemeinderat zu verhandeln. Der Dringlichkeitsantrag wurde von der Mehrheitsfraktion SPÖ mit der Begründung abgeschmettert, dass die Causa im Regelverfahren durch die Ausschüsse gehen kann. Gleichzeitig wurde aber ein kurzfristiger Termin vereinbart, wo die Vertreter der Königsberg-Hollenstein-Skilifte den Gemeinderat informieren werden.

Weiterbetrieb aufgrund der Schneelage schwierig

Hintergrund ist, dass aufgrund des milden Winters und der prekären Schneelage der letzten Saison der Weiterbetrieb der Königsberg-Hollenstein-Skilifte schwierig ist, nachdem auch der mittlerweile etablierte Sommerliftbetrieb für Mountainbiker die Winterausfälle offenbar nicht kompensieren kann.

„Wir reden seit zwei Jahren davon, wie es weitergehen könnte, und seit eineinhalb Jahren führen wir Gespräche ohne Erfolg“, sagt Krammer. Das habe ihn zu dem Schritt bewogen, Zebenholzer, Jagersberger und die Hollensteiner Gemeinderäte zu informieren. „Wir haben die Anlagen damals um 200.000 Euro gekauft. Da sich der Betrieb aber nicht so positiv entwickelt, wie wir das gehofft hatten, bieten wir als der Wirtschaftspark Zebenholzer an, nun das Anlagevermögen zu kaufen“, so Krammer. Und weiter: „Wir sind bereit, das, was einst um 200.000 Euro angekauft wurde, nun der Gesellschaft um 90.000 zu verkaufen. Wir ziehen uns in der Folge daraus zurück“, sagt Krammer

Frist bis zum 15. Oktober

„Der Brief an die Gemeinderäte ist nötig gewesen, um klarzustellen, wie es weitergehen könnte und dass bald etwas geschehen muss“, sagt Krammer, der in seiner Funktion für die Teilhabergemeinden Wirtschaftspark Ybbs­tal GmbH – Waidhofen (40 %), Ybbsitz (40 %), Hollenstein (8 %), Opponitz (8 %) und St. Georgen/Reith (4 %) – spricht. Krammer setzt in dem Schreiben eine Frist mit 15. Oktober. „Bis 15. Oktober soll Zebenholzer verbindlich sagen, ob er die Anlagen kauft oder nicht, oder welches Konzept er hat, sonst müssen wir überlegen, ob wir die Anlagen anders veräußern“, so Krammer.

Partner gesucht

Herbert Zebenholzer ist indes auf der Suche nach Partnern für den Liftbetrieb, da die Gesellschaft auch bei ecoplus und der Hollensteiner Elektrizitätsgesellschaft in der Kreide steht. Entstanden ist die Situation, nachdem das Anlagevermögen der Hollenstein Skilifte GmbH bei Auflösung der Forsteralm-Betriebe wieder aus der damals entstandenen gemeinsamen Gesellschaft beider Skigebiete herausgelöst worden war.

„Der Königsberg steht nur deswegen so schlecht da, weil wir nie entsprechende Hilfe von öffentlicher Hand bekommen haben“, moniert Zebenholzer. „Ich frage mich, was das im Gemeinderat zu tun hat, dass Krammer diesen informiert?“, wundert sich Zebenholzer. Er fühlt sich von der öffentlichen Hand alleingelassen. „Ich war 2012 ein Vorreiter, was den Sommerbetrieb betrifft, seither kämpfe ich Jahr für Jahr um Förderungen, aber ohne entsprechenden Erfolg.“ Noch diese Woche trifft sich der Gemeinderat mit den beiden Gesellschaftern der Königsberg-Hollenstein Skilifte GmbH, um den Gemeinderäten die Wichtigkeit des Weiterbestandes darzustellen.

„Wir haben auf der Forsteralm die Notbremse gezogen, wir müssen auch hier darauf drängen, dass wir nur dann an Bord bleiben können, wenn es ein realistisches Wirtschaftskonzept gibt, denn wir stehen den Bürgern und den öffentlichen Mitteln in der Verantwortung“, sagt Krammer.

Veröffentlicht am 7. Oktober 2025

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