Veröffentlicht am 16. Mai 2025

Willkommen, Papst Leo XIV.!

Kommentar von Herausgeber Leo Lugmayr

Die vergangenen Wochen hat die Nachricht vom Tod von Papst Franziskus und in der Folge das Konklave der Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle die katholische Welt, aber auch darüber hinaus, die säkularen Medien weltweit einigermaßen in Atem gehalten.

Wenn auch für streng gläubige Katholiken die Entscheidung, wer das Amt des Pontifex Maximus innehaben soll, vom Heiligen Geist getroffen wird, so gab es in den profanen Medien zahllose Spekulationen darüber, welcher neue Papst die Kirche am besten führen würde. Manche wollten einen Papst aus den aufstrebenden Landeskirchen Asiens sehen. Andere wiederum haben sich nach einem Polen, einem Deutschen und einem Argentinier „endlich wieder“ einen italienischen Papst gewünscht, wieder andere einen Kardinal aus Afrika, wieder andere argumentierten, dass ein Südamerikaner das Werk von Franziskus am bes­ten fortsetzen könnte. Gekommen ist es ganz anders: Mit Kardinal Robert Francis Prevost trat ein US-Amerikaner aus Chicago mit langer Amtszeit als Bischof in Peru die Nachfolge von Franziskus an. Die Entscheidung der Kardinäle muss recht klar gewesen sein, denn bereits am zweiten Tag des Konklaves verkündete weißer Rauch den Erfolg der Papstwahl.

Die Vorhaben von Papst Leo XIV. lassen aufhorchen: Bei einem ersten Treffen mit den Kardinälen hat der neue Papst die Eckpunkte für sein Pontifikat vorgestellt. Den Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) und sozialer Gerechtigkeit setzte er dabei ganz oben auf seine Agenda. In den Fokus stellte er auch Synodalität, Missionsarbeit, Kollegialität und den Blick auf die Ränder der Gesellschaft. Die Wahl des Papstnamens ist wohl Programm: Namensvorbild Papst Leo XIII. gilt als Papst der sozialen Gerechtigkeit. Er hat im 19. Jahrhundert mit der Sozialenzyklika Rerum Novarum (Deutsch: Geist der Neuerung) die Ausbeutung der Menschen angeprangert und auf ihre Verelendung infolge der Industrialisierung hingewiesen.

Wie immer jemand zur katholischen Kirche steht, wo immer er oder sie in der Kirche verortet ist: als Taufscheinchrist, als Agnostiker, als Ausgetretene, als Zaungast, als Gläubige oder wie Altabt Berthold Heigl gerne sagt „als Katholik auf Rädern“. Er meint mit den Rädern jene des Kinderwagens bei der Taufe, der Hochzeitskutsche und des Leichenwagens, die für viele Menschen die einzigen Wege zur Kirche darstellen. Wo und wie immer jemand zur Kirche steht: Die Anzeichen, dass dieser Papst Leo XIV. als Brückenbauer zwischen den Religionen, Staaten und Kriegsparteien das Lebenswerk von Papst Franziskus fortsetzt und so in den eskalierenden militärischen Auseinandersetzungen Frieden einfordert, wird alle Menschen auf dieser Erde irgendwie betreffen und nicht nur die 1,4 Milliarden Katholiken weltweit.

Übrigens: Zumindest ein Waidhofner hat schon persönlichen Kontakt mit Papst Leo XIV. gehabt, und das vor gar nicht langer Zeit. Günther Groissböck hat am 31. Oktober des Vorjahres beim Festkonzert zum 675. Weihetag der Wiener Augustinerkirche in Mozarts Requiem den Bass verkörpert. Der Hauptzelebrant der Festmesse war niemand anderer als Kardinal Robert Francis Prevost, der nunmehrige Papst Leo XIV. Ein schönes Willkommenszeichen für den neuen Papst setzten jedenfalls die Pfarre Ybbsitz und Dechant Pater Jacobus Tisch am Sonntag mit dem Hissen gleich zweier Vatikanflaggen am Kirchturm und vor dem Pfarrhof, was wohl bedeutet: Willkommen, Papst Leo XIV.!

Veröffentlicht am 16. Mai 2025

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